Scheiß Journalisten – Teil 2

Lange mußte man nicht warten, bis die Helden vom Rock Hard den o. g. Spruch als korrekt bestätigen würden: In Ausgabe 7/2000 darf sich Hüpfmetaller Schleutermann (haben wir Dir eigentlich schon gesagt, daß Du Jungspund  mit Deinem trendigen Dreck soviel mit Metal zu tun hast wie ein Thomas Linke mit Fußball? Gut) eine Spalte lang über die Methoden der Pearl Jam-Plattenfirma auslassen, über die Tatsache, daß man es gewagt hatte, dem allmächtigen RH ein versprochenes Interview nicht zu geben und darüber, daß man darüber sehr ungehalten sei.

Als Höhepunkt kommt dann dazu, daß man den Dortmunder Augenwischern dann ein vom Management der Band (!) geführtes „Interview“ zugeschickt hat, welches zeitgleich an alle möglichen Presseorgane ging, so daß sich jeder etwas davon heraussuchen sollte und letztendlich überall dasselbe zu lesen ist.

Und so jammern und lamentieren sie beim RH und tun dann doch nichts anderes, als ihre elende Hurenfunktion unter Beweise zu stellen: Sie schreiben brav Teile des Interviews ab und machen aufgrund der „musikalischen Relevanz“ der Band sogar eine Doppelseite daraus (wie groß diese „musikalische Relevanz“ ist, sieht man weiter hinten im Heft dann an der 6,5 Punkte-Besprechung für die neue CD...)! Wie stets hat sich das RH unter scheinheiligem Rückzugsgefecht dann doch der Industrie und deren Vorgaben gebeugt, zu keiner Sekunde in der Lage, auch nur einen Funken Unabhängigkeit zu bewahren und der Plattenfirma zu sagen, sie solle sich ihr vorformuliertes „Interview“ sonstwohin stecken. Stattdessen das gewohnte Bild des Prostituierens unter Protest, das ganz sicher nicht dazu geeignet ist, die Plattenfirma zu einem Umdenken zu bewegen - als Label-Promoter würde ich mich beim Anblick der RH-Doppelseite zufrieden zurücklehnen und mich über das pseudo-kritische „Aufbegehren“ totlachen, welches die Dortmunder Maulhelden wieder einmal inszeniert haben, nur um dann doch wieder den Kopf in das Hinterteil des Monsters zu stecken, dessen kritikloser Bestandteil sie schon seit über 10 Jahren sind.

Scheiß Journalisten – Kühnemund & Co. haben wieder einmal beweisen, weshalb dieser Spruch auf das RH wie auf kein anderes Magazin zutrifft.

Frank