Rock Hard – wie „unabhängige Berichterstattung“ unter Beweis gestellt wird

Es hat beinahe etwas kabarettistisches, wie sich Kühnemund & Co. durch die metallische Landschaft hangeln, alle paar Wochen ein dickes, fremdfinanziertes Heft und immer mal wieder ein beleidigtes Aufheulen, wenn sich die kritischen Stimmen mehren, die unseren Alltime-Heroes Feigheit, Käuflichkeit und Ahnungslosigkeit vorwerfen.

Beispiele dafür finden sich eigentlich in jeder Ausgabe, besonders krass wird die jämmerliche Hurenfunktion dieser Anhäufung an federschwingenden Feiglingen einmal mehr in Nr. 12/2001 vor Augen geführt und erneut sind Slayer diejenigen, die nicht zum ersten Mal als Zielscheibe nachträglich eingefügter Kommentare herhalten müssen.

Gefragt nach ihrer Meinung zu den schrecklichen Terroranschlägen auf die USA vom 11.09., antwortet Tom Araya „Solche Menschen maßen sich dann das Recht an, durch Gewalt gegen Unschuldige das durchzusetzen, was sie für richtig halten. Das sind Fanatiker. Sie wollen einfach ihre Macht beweisen, und sie beweisen sie. Fanatiker sind gefährlich. Sehr gefährlich.“

Hier schlägt sie dann wieder, die Stunde der miesesten Feiglinge, die die Metal-Szene je ertragen mußte, denn die Schreibtischtäter vom Rock Hard schießen aus sicherer Entfernung ein „Bleibt natürlich die Frage, ob Vergeltungsschläge gewaltloser und weniger fanatisch sind...“ ab und fahren dann elegant mit einem „Starten wir lieber einen Versuch, über die neue Platte zu reden (auch dieses haben sie der Band garantiert nicht gesagt): Ihr habt in Amerika das Image einer Satanisten-Band...etc...“ fort, ohne daß die Band von dem feigen Kommentar wüßte, denn sonst hätte es ja eine Erwiderung gegeben.

Einmal abgesehen davon, daß man zu den Vergeltungsschlägen der USA geteilter Meinung sein kann (es mag Leute geben, die glauben, Frieden durch Sitzblockaden und Hinhalten der anderen Wange erreichen zu können, wir gehören nicht dazu), ist der springende Punkt einfach der, daß hier zum wiederholten Male eine aus dem „Off“ gemachte Bemerkung im Widerspruch zur Aussage des Interviewpartners gemacht wird, mit der die Dortmunder Bagage ihren ahnungslosen Anhängern Kritikfähigkeit vorgaukelt, ohne auch nur eine Sekunde lang den Mut zu besitzen, dies dem anderen ins Gesicht zu sagen. Das Heuchlerischste an Kühnemunds Blatt sind dann Vorworte wie das der selben Ausgabe, in der gebetsmühlenartig immer und immer wieder auf die eigene „Unabhängigkeit“ und darauf hingewiesen wird, welcht tolle und ehrliche Arbeit man doch macht.

Wir verleihen unseren Helden daher eine weitere Superlative:

Ihr seid die jämmerlichsten und miesesten Feiglinge, die je ein Heft gemacht haben.

Aber das wißt Ihr ja schon, schließlich lest Ihr das Mortal Sin ja auch. Wir wollten es nur nochmal erwähnt haben.

Frank