Terry Gorle über eine der großartigsten Bands, die die Metalgeschichte hervorgebracht hat




Durch Zufall stieß ich im Netz auf die noch recht neue Homepage der US-Götter Heir Apparent. Nun ist dies nichts Besonderers, beinahe jede Band wird durch eine Seite gewürdigt, die von Fans zusammengestellt wird, hier war aber alles anders, denn die magischen Worte „E-Mail to Terry Gorle“ leuchteten auf und ich traute meinen Augen nicht: Hier war jener Terry Gorle, den ich seinerzeit bei der „US Speed and Power Tour ´86“ (die Heir Apparent zusammen mit den ebenso genialen Savage Grace absolvierten) backstage in der RoFa LB getroffen hatte und der von der Vielzahl an Musikern, die ich im Laufe der mittlerweile 13 Jahre Mortal Sin getroffen habe, der mit Abstand netteste, zuvorkommenste und intelligenteste gewesen ist. Wie in unserer Heir Apparent-History zu lesen, unterhielten wir uns damals bestimmt 90 Minuten und noch lange über das eigentliche Interview hinaus über Dinge, über die man normalerweise nicht mit einem Menschen spricht, den man das erste Mal trifft, aber hier erlebte ich zum ersten und einzigen Mal eine Ausnahme. Ich schickte sogleich eine Mail und zu meiner Freude konnte sich Terry noch an das Mortal Sin erinnern, dessen von uns zugesandte Ausgaben er noch immer in Besitz hat. Ein Interview war wenig später im Kasten und wir hätten es auch beinahe noch vor Guidos Hochzeitsreise im englischen Original reinbekommen, wenn nicht sein PC den Geist aufgegeben hätte. So mußten wir bis jetzt warten und sind stolz darauf, als erstes deutsches Magazin ein klärendes Interview mit dem Mann zu bringen, der mit „Graceful Inheritance“ US-Metal-Geschichte geschrieben hat und der auch den einen oder anderen Punkt meiner History widerlegt. Vorab sei schon mal erwähnt, daß Terry Gorle wie damals offen und ehrlich geantwortet hat und das Interview somit zu einem Trip in eine Zeit wird, die musikalisch so viel besser, was die Machenschaften bestimmter Business-Gestalten angeht aber ebenso mies gewesen ist wie heute. Viel Spaß!
 

Laß´ mich in der Vergangenheit beginnen: Für mich ist „Graceful Inheritance“ eines der absoluten Klassikeralben aller Zeiten und ich bin bestimmt nicht der einzige, der so denkt. Wie denkst Du über „GI“? Hast Du die Platte in der Vergangenheit oft gehört bzw. hörst Du sie auch heute noch?

Ich denke, es war ein guter Start für eine selbstproduzierte Band. Ich hoffte damals, die Platte wäre gut genug, um die Aufmerksamkeit eines Major-Labels zu erregen. Wir versuchten einfach, das zu zeigen, was wir zu jener Zeit konnten, keine Rede davon, was mit professioneller Führung noch alles hätte passieren können. Ich habe erst vor kurzem wieder mal reingehört, es ist erfrischend nach 14 Jahren. Ich kann das Material heute immer noch mit geschlossenen Augen spielen!
 

Wie sind Deine Erinnerungen an die 86er-Tour mit Savage Grace? Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ihr nach eurem Gig in der RoFa LB eure Anlage und eure Instrumente selbst abbauen mußtet...Hattet ihr die Möglichkeit, was von den jeweiligen Ländern zu sehen und was ist mit den gestohlenen Instrumenten passiert?

I had a wonderful time on the tour!  I met some great people and made some good friends. Was das Abbauen der Anlage angeht: Wir nahmen uns selbst nie so wichtig, als daß wir nicht unsere eigenen Roadies sein konnten (Steve Benito (Sänger der zweiten Platte – Frank) würde nicht einen Finger gehoben haben, um irgendjemandem zu helfen). Ich war selbst Soundmann zuhause, das Auf- und Abbauen von Anlagen war für mich nichts Ungewöhnliches. We enjoyed meeting the fans before and after the shows. Wir sind auch so gut wie immer während der Show von Savage Grace ins Publikum gegangen, um bei den Fans zu sein. Was das Sightseeing angeht, so hatten wir viel freie Zeit, um Paris zu sehen und eine 10-tägige Pause in Eindhoven, wo wir in Jugendherrbergen übernachtet haben, bevor die Deutschland-Tour begann, 2 Tage waren wir in Amsterdam und den Rest der Zeit über betrachteten wir uns die Landschaften durch die Fenster der Busse oder Bahnen, mit denen wir unterwegs waren. Meine Gitarren und Mikes Keyboards wurden am Morgen unseres Neujahrstags-Konzerts im Paramount Theater in Seattle 1986 gestohlen. Die Sachen waren leider nicht versichert, weil ich mir damals keine teure Versicherung leisten konnte und mein ganzes Geld in die Promotion und die Aufnahmekosten gesteckt hatte. Als Musiker haben wir niemals Geld verdient... Eine meiner Gitarren bekam ich 2 Jahre später wieder zurück, aber die Zebraholz-Gitarre, die ich während der High School gemacht hatte, ist immer noch irgendwo da draußen.
 

Wie konnte es passieren, daß Heir Apparent ihren Stil so radikal vom ersten zum zweiten Album geändert haben? Ich denke, Du warst nicht damit einverstanden und hast die Band daher verlassen. Stimmt das so?

Nicht so ganz....weißt Du, nach der Tour kamen wir nach Hause und waren immer noch unbekannt. Dann hat uns Derek (Bassist bei Heir Apparent – Frank) verlassen und ging zu Savage Grace (he loved their drummer and the free ride). Wir bekamen keine Angebote und Black Dragon belogen uns und bezahlten uns nicht, so daß eine weitere Platte für sie nicht in Frage kam. Das einzige Angebot, welches wir bekamen, stammte von Roadrunner und es war nicht gut genug. Wie auch immer, ich wollte immer schon Nathan McCoy in der Band haben, da er genau wußte, wie man Keyboards in einen Heavy Metal-Sound einbringt, aber Black Dragon verboten uns, ihn mit auf Tour zu nehmen. Nathan und ich begannen im August ´86, Songs zu schreiben, aber er entschied sich dann doch dafür, bei seiner Top-40-Band zu bleiben, um sicheres Geld zu verdienen. Danach holte ich Michael Jackson (der hieß wirklich so – Frank) in die Band und wir begannen ab Oktober mit dem Schreiben neuer Songs. Derek wurde im Dezember von Duane Bakke ersetzt, wir spielten ein Konzert mit ihm, bevor er die Band im Januar ´87 wieder verließ, als sein Vater gestorben war. Unser nächster Bassist war Randy Nelson und mit ihm nahmen wir „We, the people“ und „Tomorrow night“ auf; ich schrieb das meiste dieser beiden Songs und „Fifth Season“ sowie „Questions“ alleine für das nächste Album. „Tomorrow night“ war der kommerzielle Song, „We, the people“ die Hymne, „Fifth Season“ sowie „Questions“ waren sehr intensiv. Dann stieg Paul (Davidson, der Sänger) aus und ich nahm Steve Benito hinzu. Ich wußte, daß wir für amerikanische Labels interessant werden mußten und daher lockerten wir die Intensität ein wenig auf. I thought I had set the stage for the others to follow. Ich wollte ihnen das Gefühl geben, eine Stimme zu haben und gab ihnen mehr Freiraum für ihre Ideen. Seit 1983 war ich der Chef der Band, die Mitglieder wollten sich nie an einer Partnerschaft beteiligen und auch keine Verantwortung tragen (die 20.000,--US$ Kredit, die wir für Promotion, Demo-Aufnahmen und dafür benötigten, die Band am Leben zu erhalten, liefen auf meinen Namen).
They only wanted to be stars without appreciation of the work involved. Als ich sie davon überzeugen wollte, daß wir 5.000,--US$ vom Budget, das für „One small voice“ vorgesehen war, wegnehmen und unseren Investoren auszahlen sollten, weigerten sie sich. Es war ihnen nicht wichtig, eine Geste des guten Willens an die Leute zu machen, die uns am Leben erhielten und die teilweise schon seit Jahren auf Rückzahlungen ihrer Investitionen warteten. Hier entstand der Riß zwischen uns. Während des Abmischens von „One small voice“ kritisierte ich den lächerlichen Anteil an Keyboards und Vocal-Overdubs – I told them that I thought that „OSV“ was going to bomb and if I was right the next record was going to be done my way. Danach warfen sie mich aus meiner eigenen Band, sie suchten die Songs aus, die ich nicht komplett geschrieben hatte und gaben mir für die Songs, die ich zu 90% alleine geschrieben hatte („Crossing the border“, „Cry for Rome“, „The Haunting“, „One small voice“, „Young forever“) keine Credtis. Sie mixten die Gitarre so weit nach hinten wie möglich, um meine Präsenz so gering wie möglich zu halten. Sie versuchten mich zu verletzen, wo nur möglich, die Album-Credits behandelten mich, als ob ich nie in der Band gewesen wäre und mein Photo haben sie auch weggelassen. Es war ein totaler Betrug!!! Der Coup war von Steve eingefädelt und von Metal Blade unterstützt worden. Im Vertrag werde ich als Bandleader mit totaler Kontrolle über alle Belange von Heir Apparent genannt. Metal Blade haben jeden Punkt dieses Vertrages verletzt! Brian Slagel schuldet mir eine Menge Dank dafür, daß ich ihm nicht seinen Arsch weggeklagt habe, er würde unter einer Brücke in L.A. leben, wenn ich´s getan hätte. Metal Blade und die anderen Bandmitglieder waren so überzeugt von Steves Stimme, daß sie dachten, er wäre der Retter. Sie folgten ihm und lagen total falsch damit. I never quit Heir Apparent, that has always been my band. Without me they were just impostors!
 

Habt ihr nicht eure große Chance verpaßt, indem ihr Sänger Paul Davidson rausgeworfen und den Stil eures Debuts so radikal geändert habt, nachdem euch dieses eine Fan-Basis in Europa gebildet hat?

Wir haben nie versucht, Paul zu ersetzen. Er kam eines Tages zu mir, war sehr enttäuscht und meinte, er würde seine Stimme aufgrund eines bisher geheimgehaltenen Kokainproblems verlieren. Ich war wie vor den Kopf gestoßen! Paul verließ die Band von sich aus und es war Zufall, daß ich beim Re-Mixen des „French Kiss“-Demos einige Wochen zuvor Steve Benito gehört hatte. Ich schickte ihm ein Tape unseres Debuts und fragte ihn, ob er bei Heir Apparent einsteigen wolle. Wenn ich Steve und Mike dazu gebracht hätte, im Stile von „GI“ weiterzumachen, wer weiß, was dann passiert wäre...Wir dachten, es würde uns etwas fehlen, etwas, das verhinderte, daß wir in Amerika wahrgenommen werden. Wir hatten nie mitbekommen, daß wir solch einen großartigen Eindruck hinterlassen hatten, denn kein Label hatte uns je geantwortet (Ihr elenden, gottverdammten, überbezahlten, arroganten Penner!!!!! – Frank). Ich sah daher mit der Zeit nichts Schlimmes darin, mal ein klein wenig was anderes zu versuchen, ich hatte das Material von „GI“ schließlich 3 Jahre lang gespielt, als Steve bei uns einstieg. Er war ein großartiger Sänger und Mike war ein großartiger Keyboarder und obwohl ich nicht ganz mit dem Umfang einverstanden war, in welchem die Veränderungen nun eintraten, begann ich, meine Meinung in Frage zu stellen und das ist das Schlimmste, was einem passieren kann.
 

Wie denkst Du rückblickend über „One small voice“? Ich denke, es ist eine tolle Platte, die aber einen anderen Bandnamen hätte tragen sollen, weil es sich um eine ganz andere Band handelte!?

I think so, too. Ich habe den Jungs damals sogar gesagt, daß sie, wenn sie nicht mit mir bei Heir Apparent zusammenspielen wollten, sie gerne ihre eigene Band gründen konnten und gab ihnen die Erlaubnis, die Platte unter einem anderen Namen zu veröffentlichen. But they were not free to steal my name! Sie waren so dumm – welchen Sinn macht es, den Namen einer etablierten Band zu stehlen, um dann den Sound so zu verändern, daß man sie nicht mehr erkennt? Nachdem sie Klaus Derendorf (ein sehr guter Gitarrist, der aber die Songs nicht richtig spielen konnte) als meinen Nachfolger verpflichtet hatten, wurden sie von meinen Freunden nur noch „The lying Benito Brothers“ genannt, ein Wortspiel mit der US-Band „The flying Burrito Brothers“.
 

Meiner Meinung nach tragen auch Roadrunner (bei denen „OSV“ erschien) eine Mitschuld am Zusammenbruch der Band, denn sie taten absolut gar nichts für die Scheibe, während Black Dragon für das Debut überall ganzseitige Anzeigen schalteten und euch auf Tour holten. Wie denkst Du darüber?

Roadrunner probably knew from Metal Blade that I had a lawsuit against the bandmembers for Trademark/Tradename and Copyright violations. Metal Blade wußten genau, daß ich den Prozeß gewinnen würde und daß es bald keine Band mehr geben würde, die ein Album promoten konnte. Sie droppten die Band im Oktober ´89, ein Jahr, nachdem wir bei ihnen unterschrieben hatten. Metal Blade hätte die anderen davon abhalten können, mich zu betrügen, indem sie ihnen einfach erklärt hätten, daß es illegal war, aber das war ihnen egal, denn sie wußten, daß sie die Band lange genug melken konnten, um ihr investiertes Geld wieder zurückzubekommen. Hinzu kam, daß Hollywood beschlossen hatte, Grunge in Seattle zu installieren, um so eine neue Szene zu bekommen, die man ausnehmen konnte. Ich bekam diese Wende hin zu rauhen und härteren Sounds, die im Untergrund stattfand, mit und war genau deshalb so sicher, daß „OSV“ scheitern würde. Queensryche hatten das perfekte Timing, als sie mit „Operation Mindcrime“ wieder härter wurden. Das meiste Material von „OSV“ wurde 1987 geschrieben, aber erst 1989 veröffentlicht. 2 Jahre zu spät... That is the difference when you have a major label, they give you advice and support for the next trend. „Graceful Inheritance“ hätte schon 1984 erscheinen können, wenn sich Kim Harris (der damalige Manager von Queensryche) nicht im letzten Moment dazu entschlossen hätte, das Management für uns niederzulegen. Er hatte mir im Juli 1984 ein 20.000,--US$-Budget versprochen und als er dann plötzlich ausstieg, lieh ich mir Geld, um unser 84er-Demo aufzunehmen. Wir brauchten dann noch 2 Jahre, bis das Album erschien. Sooner or later, everything comes down to money...  HEIR APPARENT was the victim of bad luck and bad timing.
 

Du hattest (und hast immer noch) Ärger mit Black Dragon, ich kann mich gut an eines unserer Interviews erinnern, die wir für ein älteres MS machten, da hast Du Dich drüber ausgelassen. Wie ist die Situation in dieser Angelegenheit?

Die ersten Anzeichen von Ärger gab es kurz vor unserer Tour. Laut Vertrag hatte ich die letzte  Entscheidung über das Cover und das glass master recording (wohl die Weißpressung – Frank), bevor die Platte gepreßt werden durfte. Das erste Mal, das ich die Scheibe sah oder hörte war 2 Wochen nachdem sie erschienen war! Ich hatte Matt Bazemore (der das „The Warning“-Cover für Queensryche gemacht hatte und beinahe unser Drummer vor Ray geworden wäre) für die Erstellung des Covers und unseres Logos bezahlt, Black Dragon nahmen aber Eric Larnoy und wir hatten keine Chance, das Cover vorher zu sehen. Ich war sehr verärgert, denn meiner Meinung nach sieht das Cover wie das einer Death Metal-Band aus! Danach diskutierten wir 3 Monate lang wegen der Tour, ich fragte immer wieder nach einem Vertrag und einer ungefähren Bezahlung für uns, doch Black Dragon brachten ständig neue Entschuldigungen, weshalb sie mit dem Vertrag nicht fertig wurden. Das dauerte dann solange, bis es buchstäblich Zeit wurde, ins Flugzeug zu steigen und das Ende vom Lied war, daß wir nie einen Vertrag gesehen haben. We played for free!!!  We never received any
royalties. NOT ONE DIME!!! Die Master-Tapes sind mein Eigentum, sie haben sie nie zurückgegeben. Ich habe Black Dragon lizensiert, „Graceful Inheritance“ bis zum 31.12.1990 zu veröffentlichen und zu vertreiben, ihre Rechte an dem Album sind also seit beinahe 10 Jahren abgelaufen! Sie haben das Lizenzrecht illegal an andere Firmen verkauft. Yes, I have several problems with BLACK DRAGON!  They are liars and thieves!  They owe me A LOT of money! Dabei wußten sie genau, daß ich sie solange nicht aufhalten konnte, bis ich einen Rechtsstreit in Paris beginnen würde (Sitz von Black Dragon – Frank). Es wäre billiger, rüberzufliegen und ihnen ihr Haus anzuzünden! Wußtest Du, daß wir eine Anfrage hatten, eine große Show für Black Sabbath zu eröffnen, als wir dort waren? Black Dragon haben ihnen geantwortet „Ihr müßt beide Bands nehmen (also Savage Grace und uns) oder ihr bekommt gar keine!“ Als ich das hörte, war ich so enttäuscht.... They were IDIOTS!
 

Was weißt Du über das Ende von Heir Apparent? Wann haben sie sich aufgelöst? Stimmt es, daß Du aus Seattle weggezogen bist, als Du nicht mehr bei der Band warst und hast Du noch Kontakt zu den anderen Bandmitgliedern?

Ich glaube, Du kennst die Antwort mittlerweile. Ich habe sie seit 10 Jahren nicht mehr gesehen. They never had the guts to tell me I was being replaced, they had a girl fly up from Los Angeles to tell me. Diese Feiglinge. Ich blieb in Seattle die ganze Zeit über, in Lynnwood, etwa 10 Meilen nördlich. They broke up after they destroyed my career and sucked the life out of my band. They were never able to get their own record deal, so in that respect I was vindicated.  The other members never accomplished anything that I'm aware of.
 

Was hast Du nach dem Split gemacht? Warum hast Du Dich aus dem Business zurückgezogen, gab es keine Chance, mit anderen Musikern weiterzumachen? (Wenn man sich die obigen Antworten durchliest, eigentlich eine blöde Frage, denn ich hätte nach all dem auch keine Lust mehr gehabt – Frank)

I was totally devastated. I had been cheated out of my dreams!  The music business had done nothing but lie to me, it was easy to walk away! Ich konzentrierte mich auf meinen Beruf als Marmor- und Granit-Installateur. Ich habe versucht, Musiker zu finden, aber ich konnte keine des richtigen Kalibers auftreiben. The revolt against intellectual music and technical proficiency had begun, grunge was the new mecca...Mir wurde gesagt, ich solle mich im Hintergrund halten und mich auf meine Klage konzentrieren. Dies legte mein Leben für 2 Jahre quasi auf Eis. Ich hatte die ganze Korrespondenz und Promotion gemacht, seit die Gruppe existierte und ich behielt dieselbe Telefon-Nummer für bestimmt ein Jahr, aber niemand rief an und fragte, was wirklich passiert war. Dies war eine weitere große Enttäuschung für mich. Es ist schön, daß ich wenigstens jetzt, nach 10 Jahren, die Chance habe, die Wahrheit zu sagen.
 

Du planst die Wiederveröffentlichung von „Graceful Inheritance“ und „One small voice“ mit unveröffentlichten Bonus-Tracks. Kannst Du näheres erzählen?

Ja, ich habe Studio-Versionen von Paul (Davidson, Sänger des Debuts – Frank), der „Tomorrow night“ und „We, the people“ singt, diese werden bei „GI“ dazukommen. Dann habe ich noch Studio-Versionen von Steve, der „Two Hearts“, „The Haunting“ und „Keeper of the reign“ singt, letzteres im übrigen das Beste, was er je bei Heir Apparent gemacht hat, diese Songs werden hoffentlich auf einer remixten Version von „One small voice“ veröffentlicht. There is some great music beneath all those keyboards and vocal effects (there are guitar parts that were never even put into the original mix)! Zudem besitze ich alle Demos von 1984 bis „OSV“, es gibt Videos, Live-Mitschnitte sowie eine digital gemasterte „Live in Studio“- Aufnahme, die während der Sessions zu „OSV“ am 17.01.88 entstanden sind. Diese beinhalten Songs, die nie offiziell erschienen sind. It's just a typical day of rehearsal, but the energy is great and it blows away all the bootlegger CD's!  A note to bootleggers: YOU CALL YOURSELF A FAN!  FUCK YOU!!  I've never made a dime from my music!  Why don't YOU send me some money!  I don't mind tape traders, but when those people make money without compensating the musicians, they're nothing but LEACHES!!! Was glaubt ihr, warum so wenige Bands überleben? Die Plattenfirmen betrügen uns und dann werden Promo-Tapes als Bootlegs veröffentlicht, bevor wir eine Chance haben, einen Markt für unsere harte Arbeit zu schaffen. Send your favorite musician a dollar, it will be the most genuine thanks he will ever directly receive.  It might help him survive to keep
making music for you to enjoy.
 

Gibt es eine Möglichkeit der Re-Union (diese Frage mußte kommen...) oder wenigstens die Chance, daß Du eine neue CD veröffentlichst?

Die einzige wirkliche Chance, die ich sehen würde, wäre mit Paul zusammen. The mutiny members
would have to give me one hell of a big apology, and pay their share of the debts beforehand! Wenn es Interesse an einer Tour geben würde, bin ich mir sicher, daß ich das zusammenbekommen würde! Wenn ich Jim Kovach oder Matt Bazemore als Drummer, Duane Bakke oder Randy Nelson am Bass und Nathan McCoy als Keyboarder gewinnen könnte, würden wir aus absolut authentischen früheren Mitgliedern bestehen! We'll have to wait and see, I'm still looking for a record company or distributor I can trust. Was meine eigene Musik angeht, hast Du die neuen Sachen von Terry Gorle noch nicht gehört – wenn diese ein neues Heir Apparent-Album geben würden, umso besser!
 

Wie denkst Du über die Metal-Szene von heute? Verfolgst Du noch, was alles läuft, welche Bands gefallen Dir? Jeder spricht von einer Renaissance der traditionellen Metal-Sounds in Europa, wie sieht das in den Staaten aus?

Es gibt eine Handvoll Metal-Bands, die im Radio und auf Tourneen überlebt haben. Wenn der europäische Metal-Trend zu uns kommen könnte, wäre das wundervoll. Right now is a good time though, Grunge has actually made anything less vulgar more appealing to an audience.  If the music is good, and has melody, it can still be aggressive and sell.  The bottom line is the song.  And I know I can write good songs.  ANYBODY WANT TO PLAY???
 

Du bist mittlerweile Familienvater und immer noch zusammen mit Deiner Frau Jennifer, die Du 1986 geheiratet hast. War es nicht sehr schwer, diese Beziehung aufrechtzuerhalten, nachdem Du all den Ärger hattest und wie denkt sie über Deine Vergangenheit als Musiker, der in Europa sehr gut angesehen war?

Jennifer war bei mir von Beginn an, seit 1983. Her support and devotion was one of the reasons I married her, and all the reason I've stayed with her. She is my best friend. Ich werde nicht behaupten, ein Heiliger zu sein, ich habe viele Frauen gekannt, aber nur eine, mit der ich als Ehepartner zusammenleben möchte. Jenny wollte schon immer mal nach Europa kommen, vielleicht haben wir ja eines Tages die Möglichkeit dazu. All this talk about "highly acclaimed" is wonderful to hear, though
strange to acknowledge, since we remained unacclaimed in our own country.
 

Wie Du in Deiner letzten Mail geschrieben hast, hast Du einen kleinen Sohn. Was bedeutet Dir das, wie sehr hat der kleine Mann Dein Leben verändert? Ist es nicht schön, solch ein kleines Geschöpf aufwachsen zu sehen? Spielst Du ihm „Keeper of the reign“, wenn Du ihn schlafen legst???

Wir haben einen zweijährigen Sohn und das ist eine Freude, die ich mir nicht vorstellen konnte. No
matter what has gone wrong in my life, one look at his smile takes all the pain away. Er liebt Musik und er liebt es, an meiner Gitarre zu zupfen, das ist ein gutes Zeichen!  Er ist eine wundervolle Ergänzung unseres Lebens und ich freue mich darauf, ihm alles beizubringen, was ich weiß. I would like to say THANK YOU to all our fans; and to everyone who attended our concerts, I still remember your faces!  Keep the Candle Burning!!!
 

Ein Wahnsinns-Interview, oder? Bei all dem Mist, der in dieser Scheiß-Szene lief (und immer noch läuft) und bei allem, was Terry so alles erleben mußte, bin ich heilfroh, nicht von irgendeinem dieser lügenden, betrügenden und falschen Blutsauger abhängig zu sein, so wie die meisten Musiker und so called Fanzines, die ohne Werbegeld gar nicht existieren könnten und daher ihre große Klappe nur uns gegenüber aufreißen können. Es ist eine Schande, was hier mit einem Musiker und einer Band gemacht wurde, die mit „Graceful Inheritance“ sowie Songs wie „Another candle“, „Tear down the walls“ oder „Keeper of the reign“ unsterbliche Klassiker geschaffen hat und die es nach der langen Zeit der Anonymität endlich verdient hätte, die Früchte ihrer Arbeit zu ernten. Ihr alle könnt ein wenig mithelfen, indem ihr die Heir Apparent-Homepage besucht und euch nach Erscheinen die beiden Re-Releases zulegt. Seht einfach bei unseren Links nach und schon seid ihr willkommen bei meiner Lieblingsband in Sachen melodischer US-Metal. Take up your sabres, let sweet vengeance reign!!!!!

Frank