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CD-Reviews 

 

Warum die lange Pause, werdet ihr euch fragen….es gibt nichts Schlimmeres, als wenn eine geliebte Mama gehen muß…die man in jeder Sekunde seines Lebens vermisst…

 

IRON MAIDEN
The Book of Souls

 
„Final Frontier“ war für mich eine Enttäuschung. Ich habe die Scheibe nie mehr gehört und kann mich nicht an einen einzigen Song darauf erinnern. Und die meisten Maiden-Fans sicher auch nicht. Wenigstens das beidseitig bedruckte Shirt sieht klasse aus. Man ist ja mit wenig zufrieden heutzutage. Vorbestellt habe ich TBOS aber trotzdem, das sind immerhin noch Maiden, verdammt, und da gebe ich die Hoffnung auf ein tolles Album nicht auf. Und auch wenn der von mir so sehnsüchtig erwartete Turn zu kürzeren und aggressiveren Songs nicht vollzogen wurde (hatte ich auch ehrlich gesagt nicht mit gerechnet, aber hoffen kann man ja mal), so ist vieles, was ich in Dauerrotation höre, seit die schön verpackte Book-Edition bei mir eingetroffen ist, um Klassen besser als der Vorgänge, auch wenn nicht alles Gold ist, was da so glänzend aus den Boxen kommt. Der Opener „If eternity should fail“ ist klasse, Midtempo mit tollen melodischen Leads, der Gesang ist klasse, ne richtig feine Sache. Das nachfolgende „Speed of light“ gefiel mir auf Anhieb, ein wenig flotter, eingängig, wenn auch bei weitem kein Klassiker. „The great unknown“ ist auch sehr gut, abwechslungsreich und ein wenig düster. Mein erstes kleineres Problem taucht bei „The red and the black“ auf – eigentlich wieder gelungen, fetter stampfender Rhythmus, klasse Gitarrenarbeit zum Ende hin (betrachtet man die Songlänge also die letzten paar Minuten) und dann kommt dieses dämliche oooohhh-ooohh-oohhh-ooohh-Pseudo-Stadion-Mitsingen-nach-Zahlen und macht den ganzen Song kaputt. Grausig, wirklich. Paßt kein bißchen zum Rest und ist so überflüssig wie nur was. „When the river runs deep“ kommt wieder ein wenig flotter, ohne schnell zu sein und gefällt mir wieder sehr gut, was im übrigen auch für den Titelsong gilt, bei dem fast ein wenig Powerslave-Flair aufkommt. Düster und atmosphärisch mit orientalisch angehauchten Riffs, Daumen hoch und CD1 gegen CD2 getauscht. Diese beginnt mit „Death or Glory“ wieder sehr gut (toller doppelstimmiger Gesang zwischendrin), leider wird der einfallslose Refrain dem erstklassigen Song nicht gerecht. „Shadows of the Valley“ ist super, auch wenn man zu Beginn recht unverschämt bei sich selbst klaut und „Wasted years“ quer über den Gitarren geschrieben steht. Man sollte zudem überlegen, die ganz hohen Gesangsmelodien gegen Ende einer Strophe ein wenig zurückzufahren, der gute Bruce klingt da ein wenig angestrengt und wird diese Passagen live wohl umgehen müssen. Trotzdem ein klasse Song mit tollem Refrain sowie erstklassiger Gitarrenarbeit (hier sind übrigens wieder Mitsing-Passagen am Start, die im Gegensatz zu bereits genannten Grausamkeiten bei „The red and the black“ aber wie die Faust aufs Auge passen..). Bei vielen wird „Tears of a Clown“ als Favorit genannt, das verstehe ich ehrlich gesagt nicht – der Refrain ist eine Katastrophe, langweilig die Musik dahinter und auch wenn die Message (Robin Williams gewidmet) aller Ehren wert ist, mir gefällt der Song absolut nicht. Ganz anders beim nachfolgenden „Man of sorrows“, wo die Band zwar etwas getragener zu Werke geht, dies aber mit schönen Melodien tut und quasi auf den Mammut-Rauswerfer hindeutet: Dieser ist mit über 18 Minuten Maidens längstes Werk bis dato und mit „Empire of the Clouds“ auch schön betitelt. Und auch wenn ich ein wenig Zeit gebraucht habe, mich damit anzufreunden (ich brauche jetzt nicht wirklich Klavier und Orchester bei ner Band wie Maiden), so finde ich den Song richtig gelungen, hier wirkt nichts zusammengeschustert oder künstlich in die Länge gezogen, ein würdiger Abschluß unter eine feine Doppel-CD, bei der mir das eine oder andere zwar nicht so ganz gefällt (bei so viel Musik auf einmal auch nicht verwunderlich), die meiner Meinung nach unterm Strich aber das Beste seit „Seventh Son…“ darstellt und alles dazwischen locker in den Schatten stellt. Problematisch wird das Ganze nur dann, wenn live ein paar der neuen Songs gespielt werden, denn aufgrund der extremen Länge fallen zwangsweise einige geliebte Klassiker unter den Tisch. Egal, TBOS“ bekommt eine Kaufempfehlung von mir, hört einfach mal in Ruhe rein und überzeugt euch selbst.

 

Frank

 

 

SLAYER
Repentless

 
Mann, erst jahrelang gar nichts und dann innerhalb von einer Woche Maiden und Slayer hintereinander…nach genialem Intro knallt mit dem Titelsong das geilste Stück Metal, welches ich von Slayer seit Ewigkeiten gehört habe mit klasse Produktion aus den Boxen. Endlich ist dieser irgendwie muffige Klang verflogen und es hat mal jemand durchgelüftet. Mit „Take control“ geht´s zum Glück gerade so weiter, schnell und furios, Sachen in dem Tempo bekommen Hetfield und Co nie mehr hin, geil!! Leider folgt mit dem langweiligen „Vices“ sowie „Cast the first stone“ eher Mittelmäßiges, bevor das bereits vorab in anderer Version veröffentlichte „When the stillness comes“ wieder zu gefallen weiß. Nach dreieinhalb Minuten ein geiles typisches Slayer-Riff, welches Lust auf mehr macht, das Tempo zieht an und dann ist der Song zu Ende. Irgendwie ist das Grausamkeit am Fan, da hätte man noch mehr bzw weitermachen müssen, Mensch!! Ich dachte echt, daß die Version auf der Platte nach dahingehend vielfältig geäußerter Kritik da etwas mehr bieten würde…“Chasing death“ ist wieder ein wenig direkter, flotter, geiles Riff im Hintergrund, genau so wie sich ein Slayer-Riff anhören muß, dazu Arayas geiler Gesang, das paßt! „Implode“ war auch vorher schon bekannt und hat mir besonders durch sein herrliches Old-School-Slayer-Riff gefallen. Nach rund 50 Sekunden geht’s los…oh Mann, was für ein Genuß…aufdrehen, Leute!!! Hier erinnert auch Tom Arayas Gesang etwas mehr an frühere Sachen, weil nicht ständig in hoher Tonlage geschrien, sondern im Stile alter Glanztaten etwas tiefer zur Sache gegangen wird. Das von Jeff Hanneman geschriebene „Piano Wire“ haut auch gut rein, „Atrocity Vendor“ dito „You against you“ war auch kurz vorher bekannt geworden und kracht nach kurzem Anfangsgeplänkel absolut geil aus den Boxen. Gehört für mich neben dem Titelsong, „Take control“, „Chasing death“ und „Implode“ zu den absoluten Höhepunkten der Scheibe. Dazu „When the stillness comes“, „Atrocity Vendor“ und „Piano Wire“, die als immer noch gut durchgehen, da kann man die Schwachpunkte (die beiden genannten sowie den etwas schwächeren Rauswerfer „Pride in Prejudice“) getrost verschmerzen. Mir hat die Platte so gut gefallen, daß ich mir nachträglich noch die Box mit Pic-LP, CD, BluRay, DVD, Live-CD, Poster usw bestellt habe. Ehrlich, ich war lange nicht mehr so mit einer Slayer-Scheibe zufrieden wie mit dieser hier!

 

Frank

 

 

BULLET FOR MY VALENTINE
Venom

 
Die Jungs habe ich nach der überragenden Hand of Blood-EP und dem guten Nachfolger The Poison ein wenig aus den Augen verloren. „Waking the demon“ vom Album „Scream Aim Fire“ hab ich noch als Brecher im Gedächtnis, der Rest ist leider recht einförmig dahergekommen und so hat sich die Band dann in den Weiten des Musikuniversums für mich verloren…bis ich „You want a Battle? (Here´s a War)“ gehört hatte. Mann, was ein Ohrwurm und gleichzeitig ein Brett vor dem Herrn. Noch ins famose „Raising Hell“ reingehört und nachdem dieser Kracher nur auf der Deluxe-Edition vorhanden ist, die wiederum nur 2,--€ mehr gekostet hat, diese gleich bestellt und seitdem auf Dauerrotation. Was da mit dem brachialen „No way out“ beginnt und mit Songs wie den genannten oder „Army of Noise“, „Worthless“, „Broken“, „Pariah“ und „The harder the heart (the harder it breaks)“ mit glasklarem, fettestem Sound auf den geneigten Hörer losgelassen wird, sucht nach Worten. Selten so eine feine Kombination von Melodien und Aggression gehört, der Gesang zwischen dem einen und dem anderen variierend, dazu die wirklich abartige Gitarrenarbeit (hört euch mal den Speed-Part in „Hell or High Water“ oder das Solo in „Pariah“ an, GEIL!!) und fertig ist eine CD, die einen die Kinnlade runterklappen läßt. Bedenkt man dann noch, daß jeder der Bonus-Tracks locker auf der regulären CD hätte stehen können (hätten sie auch, Platz wäre ja genug vorhanden, es muß nur eben eine Deluxe-Version zum Kassieren sein), zeugt das vom hohen Standard der neuen BFMV und macht den Kauf noch berechtigter als er eh schon ist. Hätten doch viele der sogenannten „Metal“-Bands solche Riffs, solche Leads, solche Breaks, solche Power und vorallem solch eine Aggression vorzuweisen…

 

Frank

 

 

SORCERER
In the shadow of the inverted cross

 
Meine Fresse, ist das hier genial…beim Anblick des (sehr schönen) Covers sowie des Titels dachte ich zuerst irgendwie an ne Black Metal Combo, stattdessen haben wir es hier mit allerfeinstem Metal zu tun. Candlemass meets Black Sabbath zu Tony Martin-Zeiten, wenn man ein Etikett draufkleben wollte. Was Sänger Anders Egberg (ne schwedische Band, wer hätte es anhand des Namens gedacht?!) hier abliefert, ist einfach zum Schwelgen schön. Wie viel Gefühl da in der Stimme liegt und wie viel Power, abartig. Hört euch nur mal das wunderbare „Lake of the lost souls“ an, besser geht es kaum noch, welch wunderschöne Mischung aus Härte und Melodie….aber keine Angst, „Sumerian Script“, „Prayers for a king“ oder der Rauswerfer „Pagan’s Dance“ oder der Titelsong sind allesamt eure Kohle wert, zudem noch fett und mit Breitwandsound produziert. Und wenn ihr euch nur eine einzige CD diesen Monat kaufen wollt, laßt es diese hier sein!

 

Frank

 

 

 

EVIL INVADERS
Pulses of Pleasure

 
Die hab ich bei youtube gefunden und mir gleich sowohl die EP als auch diese Full-Length-CD zugelegt. Es handelt sich hier um eine junge belgische Band, die sich dem guten alten Speed der 80er verschrieben hat. Einflüsse aus Power- und Thrash-Metal kommen hinzu und machen Songs wie „Siren“, den Titelsong, „Venom“ oder den genialen Rauswerfer „Master of Illusion“ zu einer rasanten Abfahrt voller Spielfreude und irgendwie naiver Euphorie. Mit Säger Joe haben sie dazu einen Irren am Mikro, der alle extremen Stimmen von Sean Kilian (Vio-lence) über Schmier oder Paul Baloff in sich vereint und euch mit seiner Hysterie und Aggression garantiert vom Hocker hauen wird. Endlich mal wieder ne neue Band, in die man getrost investieren kann. Cool!

 

Frank

 

 

JUDAS PRIEST
Defenders of the faith (30th Anniversary Edition)

 
Und wieder einer der von mir so sehr geliebten Trips zurück in die gute alte Zeit. Natürlich wieder mit ner Neuauflage, die sie, wie schon mehrfach erwähnt, für Deppen wie mich machen, die sich das alles kaufen. In diesem Fall aber lohnt sich der Kauf, denn neben dem bereits bekannten Remaster des Klassikers wartet ein komplettes Konzert von ´84 aus der Long Beach Arena auf den geneigten Fan. Man kommt hier in den Genuß von Songs wie „Rock Hard, Ride Free“, „Jawbreaker“ oder „The Sentinel“, die man bisher nicht käuflich erwerben konnte bzw nur auf der für mich immer noch schrecklichen „Priest Live“ zu hören bekam, mit der ich nie warm geworden bin. So wie mit dem ganzen „Turbo“-Zeug, das muß ich bis heute nicht haben, weder live noch Studio. Verpackt ist das ganze in nem schönen Digipack, welches sich in einem schönen Schuber mit ausgestanzter Coverfigur befindet, dazu noch ein Booklet mit Liner-Notes und Photos, so daß man den 20er wirklich locker investieren kann. Das waren halt noch Zeiten…

 

Frank

 

 

VAN HALEN
Van Halen (2015er Remaster)

 
Jetzt haben sie mich doch erwischt, die Gauner und Betrüger, und mein Faible für Neuauflagen ausgenutzt. Über die Musik muß man hier wahrlich keine Wort mehr verlieren (so einen Gitarrensound kriegen sie nicht mal heutzutage mehr hin), das Album ist Pflicht und gehört in jede Sammlung. Aber wenn ihr die CD schon besitzt, belasst es dabei. Denn nach dem Remaster folgt nun eine weitere, 2015 Remaster betitelte Version und wenn man bedenkt, wie viel Mühe man sich allerortens macht, um die Leute zum Kauf von etwas zu bewegen, das sie vielleicht schon haben, dann ist das hier ein Witz. Das „Booklet“ bzw den Einleger öffnet man und das war´s. Keine Bilder, keine Liner-Notes, kein gar nichts. Hab leider 10,99 € dafür geblecht und auch den Mehrwert in Sachen Sound im Vgl zum nicht remasterten Original nicht erkannt. Und das von so einer großen Band…tja, ihr VH-Brüder, nehmt diesen Betrug am Fan einfach und schiebt ihn euch in den Allerwertesten. Was euch die Fans wert sind, sieht man ja an dieser Neuauflage. Nur schade, daß ich nie die Gelegenheit haben werde, das persönlich loszuwerden. Ihr hättet verdammt angepisste 90 kg vor euch…

 

Frank

 

 

WHITESNAKE
Saints & Sinners

 
Und als ob man gleich darauf zeigen wollte, wie man es richtig macht, bekam ich 2 Tage danach diese für 8,99 € bestellte Neuauflage eines 80er Klassikers. SO, ihr Van Halen-Gauner (oder wer auch immer für die lächerliche Aufmachung der 2015er Remaster-Version verantwortlich ist), sieht eine richtig gut und liebevoll gemachte Neuauflage aus. Ein fettes 20-seitiges Booklet mit Liner-Notes, vielen Fotos und tollem Lay-out wartet hier zur Belohnung auf all diejenigen, die ihre Kohle in eine höherwertigere Auflage investieren wollen.
3 Bonus-Tracks on Top! Auch hier mag man über tolle Hardrocker wie „Young Blood“, „Bloody Luxury“ oder „Crying in the rain“ nicht viele Worte verlieren, man kann beim Lesen im Booklet und dem Blick auf das MOR-Plakat in seligen Erinnerungen schwelgen und sich über gut angelegtes Geld und ein tolles Produkt freuen. Genauso wie bei allen Whitesnake-Rereleases gilt auch hier eine absolute Kaufempfehlung.

 

Frank

 

 

WHITESNAKE
The Purple Album (Deluxe Version)

 
David Coverdales Stimme ist kaputt. Total hinüber. Diesen Eindruck bekommt man beim Start der CD, denn beim auch instrumental irgendwie gelangweilt und kraftlos klingenden „Burn“ (schon mal das Glenn Hughes Cover auf dessen Solo-CD „From now on“ Mitte der 90er gehört? Bläst das hier einfach weg..) hört sich die Stimme schrecklich künstlich, studiotechnisch aufgemöbelt und brüchig an. Bei anderen Songs wiederum klingt er so normal, wie man sich seine Stimme von früher in der Gegenwart vorstellen kann. Zum Glück sind letztgenannte in der Überzahl. Zum Glück, sonst hätte ich mir für 18,99 € sonst wohin gebissen. „Sail away“ ist ganz große Klasse, völlig anders arrangiert als das Original und hier wären wir auch bei einer der Stärken der Platte – es wird nicht einfach immer nur nachgespielt, es fließen auch zeitgemäße eigene Ideen mit ein. So wird aus „Lady Double Dealer“ oder „Might just take your life” ein Genuß und ein im Original eher nichtssagendes Stück wie „Holy Man“ bekommt neues Leben eingehaucht, auch wenn die genialen Glenn Hughes (Backing) Vocals fehlen. Hier hat sich der Meister wirklich Mühe gegeben und nicht einfach die bereits bekannten Songs nochmal hingerotzt. A propos Mühe – wenn man sich das Booklet anschaut, so wird dieses der Verbeugung von Coverdale gegenüber seinen alten Mentoren vollauf gerecht: Zuerst schildert er, wie es zur Idee gekommen ist und gibt danach seine Erinnerungen zu den Jahren 1973/4/5 zum Besten und erzählt über die Entstehungsgeschichte der Songs. Klasse! Das Beste hat sich der gute alte David aber für den Schluß aufgehoben, wenn auch leider nur für den Schluß der Deluxe-Ausgabe, die 2 Bonus-Tracks enthält: „Comin‘ home“ ist nicht mehr wiederzuerkennen, ein Melodic-Metal Denkmal der Sonderklasse mit famosen Gitarrenleads, die einem eine Gänsehaut bescheren, irre! Dazu kommt dann noch eine DVD mit 4 Musik-Videos von der Platte und einem Making-of, aber deswegen solltet ihr die Platte nicht kaufen, sondern damit ihr „Comin‘ home“ genießen und bei den anderen Songs wissend mit dem Kopf nicken könnt. Absolute Kaufempfehlung!

 

Frank

 

 

NIGHTWISH
Endless Forms most beautiful

 
Imaginaerum hat mir gefallen und von der neuen Frontfrau, der schon vorher bekannten Floor Jansen hatte ich mir so einiges versprochen. Rausgekommen ist leider nicht besonders viel…die Stimme klingt seltsam zurückgenommen und gebremst, was vorallem deswegen frustrierend ist, wenn man weiß, daß Frau Jansen so viel mehr kann. Leider werden gesanglich absolut keine Akzente gesetzt, daran ändert auch das gute Eröffnungsduo „Shudder before the beautiful“ und „Weak Fantasy“ nichts; danach folgt mit der Single „Elan“ und Songs wie “Alpenglow“ oder „Edema Ruh“ schrecklich nichtssagende Langeweile, da passiert nicht nur gesanglich nicht viel, auch musikalisch wird man weder überrascht noch mitgerissen. Gut gefallen hat mir wenigstens noch der 25-minütige (!) Rauswerfer „The greatest show on earth“, dieser reißt aufgrund seiner extrem langen Spielzeit dann wieder ein wenig was raus, unterm Strich bin ich aber froh, die Scheibe von nem Kumpel bekommen zu haben. Einen Kauf ist sie meiner Meinung nach nicht wert.

 

Frank

 

 

VINNIE MOORE
Minds Eye

 
Im Classic Rock gabs neulich einen Artikel über Mike Varney und seine Armee von Gitarristen und als ich mir daraufhin was davon anhören wollte, fiel mir auf, daß ich kein einziges Album auf CD hatte. Wohl auf LP, wir haben seinerzeit einiges zugeschickt bekommen, aber das bringt ohne funktionsfähigen Plattenspieler leider nix. Ich muß zugeben, ich habe den Maestros sehr gerne zugehört, sei das nun Tony MacAlpine, Joey Tafolla (mit dem hatten wir auch mal ein Interview fürs MS gemacht) oder eben Vinnie Moore, auch wenn sich das alles gerade auch aufgrund der stets gleich klingenden Varney-Produktionen mit der Zeit recht gleichförmig angehört hat. Also flugs genannte CD bestellt und festgestellt, daß die tollen instrumentalen Songs nach wie vor ihre Wirkung haben, vielleicht weil man sie so lange nicht gehört hat?! Der gute Vinnie legte bei allem Gefrickel viel Wert auf Melodien und richtige Songs, was man feinen Titeln wie „Daydream“ oder dem über 7-minütigen „Hero without honor“ perfekt anhört, da ist ein Künstler am Werk (und Tony MacAlpine spielt auch noch Keyboards auf der Platte..). Die ganze Sache klingt dann wie alle Varney-Geschichten damals, das kommt nach der langen Zeit, die ich diese Sachen nicht mehr gehört habe, aber warum und freundlich daher, keinesfalls verstaubt wie so manch andere Geschichten von damals. Kann man bedenkenlos kaufen, wenn man auch mal auf Gesang verzichten kann.

 

Frank

 

 

KREATOR
Phantom Antichrist

Das hier, liebe Leute, ist nichts weniger als eine der geilsten Thrash-Scheiben der Neuzeit. Klasse produziert, tolle, abwechslungsreiche Songs, fetteste Riffs, Milles dazu passendes Organ, tolles Artwork und fertig ist eine CD, die ihr als anspruchsvolle Metaller nicht an euch vorüberziehen lassen dürft. Zumal sie einem für weniger als 7,--€ nachgeschmissen wird. Absolute Kaufpflicht!!!

 

Frank

 

 

MASTERS OF DISGUISE
The Savage and the Grace

Einst als Savage Grace-Reunion gedacht, stieg Mastermind und einziges verbliebenes Originalmitglied Christian Logue wieder aus (bzw verschwand einfach, scheint ein schräger Vogel zu sein..) und die Band machte einfach allein weiter. Was mich beim Debut „Back with a Vengeance“ noch herzhaft gähnen ließ, hat sich beim Nachfolger zum Glück geändert. Da ist man schon beim Opener „The Enforcer“ hellwach, auch wenn das zu lange Intro „Judgement Day“ zu sehr von „Lions Roar“ geklaut und fast schon nachgespielt wurde. Zunächst mal gilt es festzuhalten, daß die Band einen fetten und doch irgendwie old-schoolig klingenden Sound gezimmert hat, der insbesondere in der Autoanlage richtig reinhaut, so muß das sein. Nicht alle Songs halten das Niveau des schnellen Openers, so manche Midtempo-Geschichte hätte man sich sparen können („Conquering the world“ wird nur von den geilen Doppel-Leads gerettet, das unveröffentlichte SG-Stück „Barbarians at the gate“ macht deutlich, warum es nix auf den beiden SG-Klassikern zu suchen hatte und die Halbballde „Scavengers Daughter“ hätts auch nicht gebraucht). Aber genug gemeckert jetzt, mit „Heavens Fall“, „War of the gods“ oder „Knutson II…“ stehen genügend feine Songs auf der CD, dazu kommt ein wirklich gelungenes Remake des SG-Klassikers „Sins of the damned“ (auch wenn die irgendwie hysterische Power gerade beim Gesang trotz toller Produktion nicht erreicht wird) und am Ende eine kleine Überraschung mit dem Flotsam-Cover „Hammerhead“. Da bleibt kein Auge trocken und kein Kopf hält still! Wenn ihr mal wieder eine richtige Metal-CD im Sinne des Wortes ohne Synthie- und Keyboardklänge und ohne weinerlichen Eunuchengesang hören wollt, dann seid ihr hier richtig. Nach langem mal wieder gut investierte 15,--€ in eine Neuerscheinung!

 

Frank

 

 

ANTHRAX
Among the living (Deluxe Edition)

 
Mit dem Sound der ATL war ich nie richtig zufrieden, das knallte nicht und klang stattdessen ein wenig muffig. Besonders im Vgl zu den damals angesagten Hammerscheiben „Reign in Blood“ oder „Master of Puppets“. Genau so war das allerdings von der Band beabsichtigt (auch wenn Scott Ian das in seiner Autobiographie „dry“ nennt, das Ergebnis bleibt dasselbe). Na dann. Immerhin ändert das bis heute nichts an Hammersongs wie „Caught in a mosh“ oder „I am the law“. Die neue Verpackung glänzt denn mit einem fetten Digipak, Liner-Notes und Bonus-Tracks; warum „I’m the Man“ dann allerdings lediglich in einer Instrumental-Version und nicht mit Gesang vertreten ist, verstehe ich nicht. Die „different takes“ bekannter Songs der Platte sind ganz interessant, auch wenn man nur schwerlich einen Unterschied feststellen kann (dafür kann man die Songs dann noch einmal von vorne hören, ohne auf die betr Songs zurückzustellen, hehe..). Den Preis für das Package rechtfertigt dann auf jeden Fall die beiliegende Bonus-DVD mit nem Konzert aus der guten alten Zeit (London ´87) und allem, was Rang und Namen hatte. Besonders interessant z.B. „Metal Thrashing Mad“ vom Debut mit Belladonnas Gesang, dazu Perlen wie „Medusa“ oder „Armed and dangerous“, in richtig guter Qualität, einer Band mit unbändiger Spielfreude und dem alles vernichtenden Abschluß „Gung-Ho“. Da werden Erinnerungen an das Konzert in der RoFa LB wach…ist das wirklich schon so lange her…? Wie auch immer, ich habe die 18,--€ nicht bereut, die ich für ATL hinblättern mußte, diese Klassiker sind unsterblich!

 

Frank

 

 

 

 

LONEWOLF
The dark Crusade

Bei EMP hatten sie mal so eine recht sinnlose Aktion mit Bonuspunkten, die man nur auf ausgewählte Sachen anrechnen lassen konnte, bei denen es sich wahrscheinlich um Ladenhüter gehandelt hat. Na ja, nachdem die Geschichte ausgelaufen ist und ich nicht auf die 5,--€ verzichten wollte, zudem eh was dort bestellt habe, hab ich mir die CD dieser Französisch-Deutschen Band für umme gegriffen. Und das war beileibe kein schlechter Fang, den ich da gemacht habe, denn die Jungs verstehen es im instrumentalen Bereich ganz erstklassig, melodisch-kraftvollen Power Metal zu spielen, der vor feinen Doppel-Leads nur so strotzt. Bei Songs wie dem Opener „Viktoria“ oder Krachern wie „Heathen Horde“ oder dem Titelsong kommen Running Wild-Anleihen zum Vorschein, aber es gibt schlimmere Dinge, die man einer Band vorwerfen könnte. Leider hält der Gesang nicht mit dem musikalischen Feuerwerk (die Gitarrenarbeit ist wirklich klasse!) mit und kommt wie eine etwas schwächere Grave Digger-Kopie daher…Mann, wenn da noch ein richtiger Sänger dabei wäre…aber man kann eben nicht alles haben. Leider. Dafür stimmt die von Andy LaRoque gehandelte Produktion zu 100% und läßt die instrumentalen Großtaten der Band im richtigen Licht erscheinen. Hört ruhig mal rein, zumal es mit „Cult of Steel“ einen 2014er Release gibt, den ich allerdings noch nicht gehört habe. Im Power Metal-Bereich gehören Lonewolf trotz der gesanglichen Abstriche zumindest mit dieser Scheibe hier aber auf jeden Fall zu denjenigen, die eure Aufmerksamkeit verdient haben.

 

Frank