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POWERGOD
Long live the loud – That´s Metal Lesson II   

“Warum fangen die denn jezt mit einer alten Scheibe an?”, das werden sicher so einige denken. Nun, weil die Songs zeitlos sind und es von daher keine Rolle spielt, wann die CD veröffentlich wurde (nämlich schon vor einiger Zeit im abgelaufenen Jahr). Nach langem Suchen hab ich endlich mal ein Exemplar zum Reinhören gefunden, weil ich trotz der Tatsache, daß ich Teil 1 auch gekauft hatte, vorher erstmal reinhören wollte. Klassiker kann man nicht einfach so covern, da muß schon mehr kommen, Herzblut, Begeisterung, Sound, Atmosphäre. Und nachdem ich kaum ruhig stehen konnte beim Anhören und schnellstens mit dem Teil zur Kasse gegangen bin, um im Wagen die Axt kreisen zu lassen, daß die 150 Pferde plötzlich Schaum vor den Mund bekamen und auf und davon galoppierten, kann ich euch sagen, daß das hier eine ganz feine Sache ist. Angefangen von den Plattenkritiken zu jedem Song (auch wenn es die unserer „Freunde“ aus Scheiß Schwarz-Gelb-Town sind) und Kommentaren der Musiker im dicken Booklet bis hin zur Musik selbst; hier bekommt Abattoirs Klassiker „Screams from the Grave“ nach über 20 Jahren den Sound und die Darbietung, die aus „Vicious Attack“ einen unsterblichen Meilenstein hätten machen können, wäre die Produktion nicht so katastrophal gewesen, Exciters „Long live the loud“ incl. geilem Fall Out-Intro donnert ebenso eindrucksvoll aus den Boxen wie „Heavy Chains“ von Loudness (auch wenn die schönen Doppel-Leads zu Beginn des Solos fehlen) oder das thrashige „Bombs of Death“ von Hirax (was für ein Kracher, immer noch!). Daneben sind einige Musiker wie Tom Angelripper, Minoru Niihara, Schmier, Lips oder John Gallagher angetreten, um mitzumischen, auch wenn Ravens „Mind over Metal“ die überschäumende Power des Originals ein wenig abgeht und ich Sachen von Rosy Vista (die schon damals kein Schwein interessiert haben) oder Wendy O.Williams nicht gebraucht hätte (auch wenn die irgendwie jeder cool fand, der Song ist langweilig). Dafür entschädigen aber Killer-Versionen von Omen´s „Deathrider“, Anvil´s „Motormount“ (SO geil!) oder Destruction´s „Total Desaster“ und noch so einige mehr, so daß es hier bis in den Metal-Olymp erstrahlt, was die Qualität angeht. Stellt sich die Frage, ob man die CD nun unbedingt haben muß. Muß man nicht, schon gar nicht, wenn man die (meisten) Originale besitzt (einige amateurhafte Fehler im Booklet gibt es im übrigen auch, wenn ich in meinem Job so schludern würde, könnte ich mir bald einen neuen suchen..). Warum ich mir das Teil trotzdem gekauft habe? Weil ich beim Hören eine Gänsehaut bekommen habe, weil es eine tolle und liebevoll gestaltete Zeitreise ist und weil ich METAL-FAN bin!! Falls es euch genauso geht (was ich doch hoffen will, sonst wärt ihr ja nicht hier, gell), dann solltet ihr „LLTL“ eine Chance geben. Sie wird genutzt, versprochen!

Frank


DIMMU BORGIR
Stormblast

Neueinspielungen alter Alben scheinen ein ertragreiches Geschäft oder nötige Überbrückung kreativer Lücken zu sein. Bei Dimmu Borgir bekommt man nach Genuß des im Booklet vorhandenen Vorworts eher den Eindruck, daß es Shagrath und Silenoz wirklich am Herzen gelegen hat, den alten Recken nochmal wiederzubeleben. Recht deutlich formulieren es die Jungs, daß es ihnen eigentlich egal ist, wer nun was darüber denkt (recht so) und sie die Neueinspielung nur für sich und ihr danach beruhigtes Gewissen gemacht haben. Daß die Fans auch was davon haben, dafür sorgt der gewohnt fette Breitwandsound, den Maestro Tägtgren den Songs verpaßt hat; einzelne Titel hervorzuheben ist eigentlich ünnötig (zumal ich mir die norwegischen Titel sparen möchte...), nur so viel: Es gibt genügend Abwechslung, immer mal wieder ruhigere Parts, melodische Riffs und Double Bass-Einsatz ohne Ende, dazu die böse und aggressiv klingenden Growls (SO hört sich das wirklich gut an, ihr Pseudo-Blackies, die ihr nur dünnes Gekrächze, oder wie so manche Death Metal-Truppe nur dummes Gegurgel im Stile Obituary zustandebringt) und fertig ist ein auch toll verpacktes Werk, das dann auch noch eine 30-minütige Bonus-DVD des Ozzfest-Auftritts der Band enthält. Mir hat´s gefallen und die 16,99 €, die ich dafür hingelegt habe, sind sehr gut investiert.

Frank


SYSTEM OF A DOWN
Hypnotize

“Mesmerize” halte ich nach wie vor für einen kleinen Meilenstein, witzig, innovativ, melodisch, aggressiv und abgefahren. Bei „Hypnotize“ stellt sich dieses Aha-Gefühl bei mir nicht ein. Alles klingt, wie Ausschuß-Ware der „M“-Sessions, so bereits viel besser (eben auf „M“) gehört und von daher auch für die angebotenen 12,90 € nicht akzeptabel. Hier hätte man besser statt 2 recht kurzer Scheiben die besten 1,2 Songs dieser Scheibe auf „M“ gepackt und es dabei belassen. So steht ein nach Schnellschuß klingender Nachfolger in den Läden (auch wenn dessen Songs zusammen mit denen des Vorgängers entstanden sind), der mich ziemlich teilnahmslos und unbeeindruckt gelassen hat.

Frank


EXODUS
Shovel headed kill machine

Eins gleich vorweg – der neue Sänger ist grandios! Extrem aggressiv und eine perfekte Mischung seiner beiden Vorgänger Paul Baloff und Zetro Souza entpuppt er sich als riesengroßer Pluspunkt der neuen Exodus-Besetzung. Hinzu kommen ein paar der geilsten Riffs, die ich seit langem gehört habe, Killer vor dem Herrn, die einen schon im Laden schier den Kopfhörer verlieren lassen, weil man einfach nicht ruhig stehen bleiben kann, klasse! Weniger gut ist der eine oder andere Füller, der sich eingeschlichen hat und dafür sorgt, daß man unter dem Strich fast wieder beim Vorgänger „Tempo of the damned“ landet, der auch den einen oder anderen Hänger präsentiert hatte. Momentan überlege ich noch, ob ich die 15,--€ ausgeben soll und empfehle jedem, der den Vorgänger mochte, ruhig mal eine laute Hörprobe zu nehmen, vielleicht seid ihr ja entscheidungsfreudiger als ich?!

Frank


BULLET FOR MY VALENTINE
The Poison

Die EP hat mich total weggeblasen und rotiert heute noch regelmäßig im Player, umso gespannter war ich auf die erste Fulltime-CD der Waliser Shootingstars. Die Band ist ihrem Stil treu geblieben, melodische Maiden-Leads, Bay Area-Riffs und modernere Sounds treffen auf melodischen Klargesang und aggressives Gebrüll. Alles okay also, sollte man meinen, und dennoch....mir fehlt das alles mit- und niederreißende der EP und so kommt es nicht von ungefähr, daß der EP-Track „Hand of Blood“ mit seinen feinen Slayer-Anleihen zu Beginn klar herausragt, auch „Cries in Vain“ von der EP fällt aus dem Rahmen, dagegen können die neuen Songs nichts ausrichten, „4 Words (to choke upon)“, „Hit the floor“ oder der Titelsong knallen zwar ordentlich, scheinen mir aber in Sachen Qualität nicht an die ultimativen EP-Kracher „No Control“ und „Just another star“ von der EP heranzukommen. Oder ist einfach nur der Überraschungseffekt verpufft?! Entscheidet selbst..

Frank


STORMBRINGER
Don´t think...obey!

Nicht denken, das ist ein guter Ratschlag für diese CD. Aber nicht mal Menschen ohne Gehirn würden sich dieses unterirdische Gemisch aus mies produziertem Pseudo-Metal im Verbund mit dem dünnen Stimmchen geben. Grausig und so überflüssig wie die KSC-Auswärtsniederlage in Paderborn...

Frank


3
Wake Pig

Was zur Hölle soll DAS denn bitte sein? Ein völlig sinnfreier Brei aus Elektronik, akustischen Gitarren und Frauengesang, ebenso hirnlos wie überflüssig und nicht wert, meine Zeit in Anspruch zu nehmen. Eure im übrigen schon gar nicht, denn Ihr sollt für sowas auch noch bezahlen..

Frank


DEMIRICOUS
One

Welch eine Wohltat, dann diese Scheibe hier in den Player zu werfen – ein fettes Slayer-Riff knallt aus den Boxen, knochentrocken legen Drummer und Bassist einen Speed-Rhythmus drunter, daß man schon ganz automatisch mitbangen muß und aggressive Growls machen den Deckel zu. „Repentagram“ nennt sich dieses Kleinod längst vergangen geglaubter Zeiten und auch die meisten anderen Sachen auf der CD machen herrlich viel Lärm und Bock auf mehr (auch wenn ich mir mehr Geschwindigkeit statt Midtempo gewünscht hätte). Ab 27.01.06 solltet Ihr euch das Debut dieses US-Quartetts auf den Zettel schreiben, welches von Metal Blade dann unters Volk gebracht wird, so ihr auf schöne Thrash-Sounds aus alten Zeiten steht. Und wer tut das nicht?

Frank


SAVAGE CIRCUS
Dreamland Manor

Guido hatte sich das Debut des Ex-Blind Guardian-Drummers zugelegt und nach ausführlichem Hören kann ich guten Gewissens sagen, daß wir es mit einer richtig guten Scheibe zu tun haben. Klar klingt das alles ganz extrem nach Blind Guardian, Gesang und Chöre könnten direkt vom Original stammen, dazu kommen dann aber Songs wie „Waltz of the Demon“ oder „When hell awakes“, bei denen man den Jungs anmerkt, daß sie sich wirklich Mühe gemacht haben – hier wird Abwechslung groß geschrieben und nicht einfach immer nur drauflos gebolzt, Riffs und Melodien gibt es en masse, es tauchen akustische Gitarren auf und die recht langen Songs (allein 7 der 9 Titel überschreiten die 6-Minuten-Grenze) sind spannend aufgebaut, voller guter Ideen und machen Spaß. Druckvoll und glasklar produziert sollte all das ein Fest für Fans der alten Blind Guardian sein – auch wenn das nicht allzu viele zu sein scheinen, denn die CD ist trotz der äußerst geringen Stückzahlen, die man heutzutage nur noch benötigt, um in die Charts zu kommen, nie dort aufgetaucht. Schade eigentlich..

Frank


TWISTED SISTER
You can´t stop R´n´R

Endlich mal ne Remaster-Version, die ich mir kaufen konnte, ohne mir Gedanken zu machen, wohin ich mit dem Original sollte, denn außer der Live at Hammersmith hatte ich bislang außer den guten alten LPs nix von Dee Snider & Co im CD-Regal stehen. „YCSRNR“, da werden Erinnerungen wach an das 83er MOR, als Snider wild pöbelnd den Opener für damalige Startruppen wie Whitesnake oder Thin Lizzy auf deren Abschiedstour machte und sich die meisten der 30.000 fragten, wer zu Hölle denn diese Typen seien *g* Der Gig war klasse, total aggressiv mit tollen Songs und als einer der wenigen, der die beiden Scheiben „Under the Blade“ und eben diese hier kannte, war ich vollends begeistert von den verdrehten Schwestern. Die CD führt den baßlastigen Sound der LP (Direct Metal Mastering – wer erinnert sich? Hihi...) fort und so donnern auch heute noch feine Granaten wie „The kids are back“, „I´ll take you alive“ oder „Like a knife in the back“ alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. Bis auf das schmalzige „You´re not alone“ stehen hier wirklich nur Kracher auf der Platte, alleine das explodierende „The Power and the Glory“ macht deutlich, wie gut die Band gewesen ist, dann gibt´s noch „We´re gonna make it“ (polternder Ohrwurm) und den abschließenden Titelsong, bei denen deutlich wurde, daß die Band zwar mit Tunten-Make-Up kokettierte, die Songs allerdings (wie auf dem Backcover von „Under the Blade“ zu sehen) eher der wie eine Schlägertruppe daherkommenden Seite der Jungs entsprachen und weit vom Kitsch der nachfolgenden US-Truppen vom Schlage Cinderella, Ratt & Co entfernt waren. Im Booklet finden wir die Texte, leider aber keinerlei Liner-Notes oder Photos, was ich sehr schade finde, da hätte der gute Dee Snider bestimmt noch einiges erzählen können), dafür kommt diese Neuauflage mit 3 Bonus-Tracks daher, von denen ich „Feel the Power“ anstelle des bereits erwähnten „You´re not alone“ gerne auf der Platte gesehen hätte. Für 11,99 € sicher einer der lohnenswertesten Käufe momentan und absolute Pflicht für alle, die damals dabeigewesen sind bzw wissen wollen, warum sich Blätter wie das HOW bei Twised Sister so überschlagen. Klasse!

Frank


IN BLACKEST VELVET
In SuiSight

Eigentlich nicht zu glauben, aber als ich die Mail der Band von wg fehlendem Review bekommen hatte, wußte ich zunächst nicht, wohin damit. Also auf der Homepage nachgesehen und festgestellt, daß es keine Ausreden geben konnte, ich hatte die Scheibe bekommen. Nur gefunden hab ich sie trotz allerlei Sucherei nicht mehr. Von daher also auch hier meine Entschuldigung an die Band und für alle Leser der Hinweis, daß es sich hier um eine allseits gelobte Melodic Death-Scheibe handelt. Unter www.inblackestvelvet.de findet Ihr alles Wissenswerte und könnt die CD sowie das Debut „Edenflow“ auch bestellen. An die Band geht nochmal ein großes „Sorry“....

Frank


SHINING FURY
Another life

Also ich weiß nicht….der an sich recht ansehnliche Power Metal dieser Band hier hat mir unter dem Strich durch Gesang und Chöre einfach was ZU süßliches…Riffs und Leads stammen aus einer der oberen Ligen, ebenso wie die klare und druckvolle Produktion, einzig die hohe Stimme nervt schon ab der ersten Sekunde, wenn der Titelsong mit seiner a-capella-Einleitung gar Grausiges verspricht. Verstehen wir uns nicht falsch, hohe Stimmen wie sie beispielsweise früher bei einer Band wie Jacobs Dream geführt wurden, hatten was eigenständiges, hier jedoch versinkt so manch gutes Riff unter einem grausigen Refrain bzw Chören („Fast & Easy“, „Colours and Experience“), einzig der Versuch, auch mal ein wenig düsterere Sounds wie bei „The Haunting“ einzuflechten, sorgen für Pluspunkte. Nochmal – unter dem Strich steht hier sicher eine der besseren Melodic Power Metal-Scheiben, die Fans des Genres bestimmt zusagen wird, einzig die völlig fehlende Aggression der vokalen Seite stößt mich hier ab (von der lahmen und wirklich völlig überflüssigen Coverversion von „Highway Star“ ganz zu schweigen, außer den Soli ist hier rein gar nichts hörenswert, das haben Metal Church schon vor 20 Jahren viel mitreißender gemacht). Ab dem 13.01.06 könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr feine Gitarren mit gesanglichem Zuckerguß haben wollt...

Frank


VORTEX
Welcome to Metalland

25 Jahre hat diese Truppe aus Holland schon auf dem Buckel und nie sonderlich was gerissen (oder sollte uns da was entgangen sein?!), aber aufgegeben haben sie nie, Sänger und Gitarrist sind der Band bis heute treu geblieben, Respekt! Die neue CD kommt in schöner Verpackung (dickes Booklet mit vielen Photos, Liner-Notes, Texten und mit schrecklichem Cover..) und bietet eine Stunde lang Power Metal mit Ecken und Kanten, melodischen Doppel-Leads und eher an alte NWOBHM-Tage erinnernde Rhythmen; 8 Songs sind neuesten Datums, dazu gibt’s noch wiederentdeckte Demo-Tracks aus den 80ern, so daß Fans, die ihren Metal lieber traditioneller mögen und auch an etwas limitierteren Gesangsleistungen a la Jess Cox (Tygers of Pan Tang-Debut) keinen Anstoß nehmen, getrost zugreifen können. 15,50 € zzgl. P+V sind bei Hellion dafür zu zahlen. Kontakt www.hellionrecords.de.

Frank


THIN LIZZY
Greatest Hits DVD

Endlich….ich hatte ja schon des öfteren rumgemeckert, daß es mir unverständlich sei, weshalb die Very Best of-VHS nicht endlich mal auf DVD käme, here we go :-) Wenn man es genau nimmt, ist das hier natürlich nicht die angesprochene VHS, sondern ein Extrakt davon, alle großen Hits sind vorhanden, zumeist in s/w (warum auch immer..), die „Live“-Versionen sind dies eigentlich mitnichten, denn die Aufnahmen des „Live and Dangerous“-Tapes wurden mit Studio-Sounds unterlegt, lediglich „Thunder and lightning“ verdient das „Live“-Anhängsel wirklich. Klar, hier sind keine Hi-Tech-Videos am Start, einfach nur Clips von damals mit der grandiosen Musik von Phil Lynott & Co, einige rare Tracks wie „King´s Call“ mit Mark Knopfler, „With love“ oder das witzige „Sarah“ (achtet mal auf das Ende, hihi..) oder das wunderschöne „Wild One“. Am Ende steht dann ein 73er Auftritt von „Whisky in the jar“ (noch mit Eric Bell an der Gitarre und wirklich live) und 70 Minuten sind wie im Flug vergangen. Extras gibt es keine, aber das ist mir in diesem Falle wurscht, denn hier tummeln sich feine Lizzy-Songs, endlich für die Ewigkeit bzw. die bestmögliche Wiedergabe konserviert. Wenn sich jetzt noch jemand des „Live and dangerous“-Tapes annehmen würde......

Frank


EMERSON, LAKE AND PALMER
Beyond the Beginning   DVD

Neben Yes gehören auch ELP zu unseren erklärten Lieblingen aus der Ecke “70er Dinos”, nachzulesen auch in der Bandhistory unserer Nr.12 (na, wer hat das Heft noch?). Mit „BTB“ liegen nun endlich auch visuelle Darstellungen der Bombast-Rocker vor, die zudem einen interessanten Einblick in das Innenleben des Trios bieten. Angefangen mit jeder Menge Live-Material auf DVD 1, Interviews, Dokus etc. bis hin zum Höhepunkt auf DVD2, einer einstündigen History mit aktuellen Interviews der Bandmitglieder, bei denen deutlich wird, daß sich die Herren Emerson und Lake nicht immer einig waren, was den musikalischen Weg der Gruppe anbelangt und sich einige Frotzeleien an die jeweilige Gegenseite nicht verkneifen können, während Drummer Carl Palmer sehr sympathisch und witzig rüberkommt. Keith Emerson scheint mir ein wenig angepißt, was den Werdegang der Band angeht, vielleicht ist das aber auch nur ein Gefühl..?! Ganz besonders interessant die 77er-Aufnahmen der Tour, die ELP mit einem riesigen Orchester durch Stadien in den USA und Kanada absolvierten und die trotz gigantischer Zuschauerzahlen mit rund 3 Mio Dollar Verlust endete und gleichzeitig den Anfang vom Ende einer der erfolgreichsten 70er Bands überhaupt einläutete. Klar, das Bildmaterial entspricht nicht immer dem neuesten Stand, aber man sollte hierbei bedenken, daß die Aufnahmen über 30 Jahre alt sind und dafür ist das Ganze dann doch sehr ansehnlich (und auch Welten über Bootleg-Niveau, nicht daß hier Befürchtungen aufkommen). Für rund 20,--€ bekommt man zudem über 4 Stunden (!) Material (u.a.auch mit Clips der Vorgängerbands The Nice, King Crimson und Crazy World of Arthur Brown, Einblicke in ein Rehearsel anno ´73, man kann die Band bei einem Autorennen in Brands Hatch beobachten, der 74 er Auftritt auf dem California Jam vor 275.000 Fans ist komplett vertreten uvm), schön verpackt und mit einem dicken und informativen Booklet versehen wurden die beiden Silberlinge auch, so daß „BTB“ für alle ELP-Fans ein Muß darstellt. Alle, die am Werk einer der führenden Prog-Rock-Bands und der Gigantomie der 70er interessiert sind, sollten die Kohle ebenfalls investieren, die Zeitreise ist kurzweilig, macht viel Spaß und ist teils auch mit einem Augenzwinkern von Seiten der Bandmitglieder kommentiert.

Frank


THE WHO
The Kids are alright DVD

Ein sonderlich eingefleischter Who-Fan war ich nie, diese Doppel-DVD jedoch ist ein absolutes Muß; hier war eine Band, die schon in den 60ern völlig aus der Rolle fiel, gelackte Moderatoren nach Strich und Faden an der Nase herumführte und mit jeder Note ihren Protest gegen die Mechanismen des Geschäfts ausdrückte. Dieser 1979 in den Kinos angelaufene Streifen präsentiert sich hier in einer etwas längeren Fassung und zeigt in nicht chronologischer Reihenfolge sehr eindrucksvoll, wie sich die Mannen um Pete Townshend aus den 60ern als eine der führenden Rock-Bands der 70ern präsentierte und entwickelte und daneben auf alle Regeln pfiff und einfach das machte, wozu sie Lust hatte (Frage Moderator: „Where are you from?“ Antwort: „London“. Frage: „Where from London?“ Antwort: “London, England”..). Daneben stehen Songs wie “Baba O´Reilly“ oder „Won´t get fooled again“ als Klassiker des 70er Rocks sowie Drummerlegende Keith Moon, der mit allerlei seltsamen Aktionen auch heute noch für Kopfschütteln sorgen kann, hihi...Bonusmaterial gibt es haufenweise, Interviews, ein Making-of, in dem bis ins Detail gezeigt wird, welche Mühe man sich bei der Überarbeitung des Films gemacht hat, ein Quiz mit weiterem Bonusmaterial, wenn man alle Fragen korrekt beantwortet, ein fettes Booklet mit einer Unmenge an Informationen undundund....für 20,--€ ist das hier ein Stück Musikgeschichte, deren Verpassen eigentlich mit Metal-Entzug bestraft werden sollte. Famos, toll gemacht, liebevoll zusammengestellt und unverzichtbar für jede Sammlung.

Frank


UNLEASHED – Entfesselt
DVD

Jet Li sehe ich total gerne, was der an Kampftechniken drauf hat, ist immer wieder verblüffend und die Actionszenen seiner Filme sind zumeist atemberaubend. Und so beginnt auch „Unleashed“ rasant und äußerst brutal, als der von kleinauf wie ein Hund abgerichtete Li für seinen Boß Geld eintreibt und dessen Forderungen damit unterstützt, daß er alles und jeden zu Brei schlägt. Nach einem Racheakt eines ebensowenig zart besaiteten Opfers trifft er einen blinden Klavierspieler und seine Tochter und entdeckt, wie es ist, zu einer Familie zu gehören. Wie es dann aber so sein muß, holt ihn seine Vergangenheit ein und der Film nimmt wieder Fahrt auf. 20% Action, dann 60% Handlung und Heranführen an das normale Leben und am Ende wieder 20% Action, hier und da ein paar Ungereimtheiten und in der Mitte vielleicht ein wenig zu langatmig, dafür entschädigen aber wirklich famose Kampfszenen und ein Jet Li, der seine Rolle klasse spielt und somit dem landläufigen Vorurteil, Actionstars hätten nur einen Gesichtsausdruck drauf, eindrucksvoll entgegentritt (buchstäblich, hihi). Als Extras gibt’s noch ein Making of, weitere Kampfszenen, ein Video und einiges mehr, so daß man sich „Unleashed“ getrost ansehen sollte. Ich fands sehr gut, auch wenn „Kiss of the Dragon“ (in der 18er-Fassung) das Maß aller Dinge in Sachen Jet Li bleibt.

Frank