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FALCONER
The Sceptre of Deception

Falconer hatte ich nach dem enttäuschenden letzten Werk schon abgeschrieben, als dann noch der Sängerwechsel bekannt gegeben wurde, war die Sache für mich erledigt. Und jetzt kommt „TSOD“ daher und fegt die Vergangenheit davon wie ein Blatt im Wind und mich Depp mit meinen Zweifeln gleich hinterher. Ist das ein Hammer! Alleine der (langsame!) Opener „The Coronation“ besitzt mehr Power, Wucht und das so oft von unterproduzierten Langweilern wie Doomsword mißbrauchte Wörtchen Epic als eben jene in ihrer gesamten Laufbahn je zustande gebracht haben. „The Trail of Flames“ ist dann ein Speed-Kracher erster Qualität, bevor bei „Under the Sword“ wieder ein Gang zurück geschaltet und dem Hauptmerkmal der Band Spielraum gelassen wird, den Folkeinflüssen. Dies tut die Band so famos und eingängig, daß man vor seiner Anlage in die Knie gehen und dankbar sein möchte, doch das sollte man sich für Song Numero 4 aufheben, denn bei „Night of Infamy“ fassen Falconer in 6 Minuten alles zusammen, was die Einmaligkeit der Truppe ausmacht: Ruhige Akustik-Passagen, rasende Speed-Parts und dazu diese alles überragenden nordisch-folkigen Melodien, die von den Schlachten der Nordmänner erzählen. Kommen dann wie bei „Pledge for freedom“ oder „Ravenhair“ noch die alles zermalmenden Chöre (DAS sind Chöre, Ihr Pseudo-Epic-Pfeifen!) dazu, glaubt man, dies sei alles gar nicht wahr. Und dann der neue Sänger: Ebenso wie sein Vorgänger in den tieferen bis lediglich mittelhohen Passagen angesiedelt, kommt bei ihm noch eine Spur rauhe Power und Aggressivität hinzu und macht das Bild dieser grandiosen CD perfekt. Der Titelsong ist dann wieder ein Double-Bass-Hammer vor dem Herrn, melodisch und brachial, und dann...jesses...dieses GENIALE Break und ein kurzer folkiger Akustik-Einschub mit erhabenstem Gesang, der himmelwärts und neben all die gekrönten Häupter der 80er strebt, unaufhaltsam und alles zur Seite fegend, was sich ihm in diesem dicht besiedelten Genre in den Weg stellt. Ist das klasse...“Hear my pray“ beendet die Scheibe getragen und voller majestätischer Kraft, bevor das kurze „Child of Innocence“ endgültig das Klassiker-Mäntelchen um die CD legt. Ab dem 6.10. solltet ihr eure Kohle genau HIER investieren. Fantastisch!

Frank


PARAGON
The dark legacy

Irgendwann mal begann das Label, bei welchem Paragon unter Vertrag stehen, uns zu bemustern (war auch die vorletzte der Band dabei, glaube ich), aber dann haben wir einen Tribute-Sampler verrissen und aus war´s mit dem Bemustern. Was mich an dieser Stelle einmal mehr feststellen läßt, daß diese Plattenfirmenbeschäftigten zu 99% Vollidioten sind. Aber das wissen wir ja schon seit den 80ern, gell. Wohlan denn, zur Musik. Vorneweg gleich mal eines: Was hier an Riffs abgefeuert wird, entspricht dem, was ich mir unter traditionellem HM vorstelle, aggressiv und voller Wucht kommen die fett produzierten Breitseiten im Stile alter Accept/Priest, aber ohne diese auf irgendeine Art und Weise zu kopieren, dazu sind die Jungs viel zu gut. Auf der anderen Seite fallen mir dann aber die Refrains negativ auf – ihr wißt schon, diese typisch deutsch-geshouteten und durch Pseudo-Chöre aufgepeppten Dinger, die unangenehm gleichförmig sind und wie eine schlechte Grave Digger-Kopie daherkommen. Egal, neben den Ausfällen „The Afterlife“ und „Breaking Glass“ haben wir mit „Maze of Dread“ und „Green Hell“ zwei absolute Höhepunkte und mit „The Legacy“, „Mirror of fate“ oder „Back from Hell“ (um nur einige zu nennen) genügend feine Metalsongs, die allesamt knallharte und absolut geile Riffs am Start haben und sich den Begriff Heavy Metal wirklich verdienen. Mir macht das Teil verdammt viel Freude und ist nicht umsonst schon zum x-ten Mal in meinem Player gelandet. Ein größeres Kompliment kann man angesichts der VÖ-Schwemme momentan nicht machen – unbedingt reinhören!

Frank


SLAYER
War at the Warfield (DVD)

Irgendwie ist es schon was Besonderes mit diesen Herren hier – ich liebe die ersten Scheiben noch genauso wie damals (erst mit “South of Heaven” ließ es nach) und finde die letzten Ergüsse von Araya & Co. auch nach wie vor unter aller Kanone, die DVD mußte ich mir aber dennoch zulegen. Klar, wer hier auf alte Aufnahmen aus den 80ern aus kleinen Clubs und somit auf einen Rückblick wartet, wird schon auf dem Cover darauf hingewiesen, daß es das hier gerade nicht gibt, und auch wenn mir zu viele neue Sachen beim gezeigten Konzert dabei sind, so üben Slayer eine Faszination aus, die nur schwer zu beschreiben ist. Und von ewigen Klassikern wie „Angel of Death“, „Die by the sword“, „Chemical Warfare“ oder „Hell awaits“ muß man ja nun wirklich nix mehr erzählen. Bild und Ton stimmen, die Verpackung weniger, denn zum einen ist sie nicht besonders gelungen und zum anderen wird das rund 50-minütige „Fans Rule“ verschwiegen, welches sich ebenfalls auf der DVD befindet. Schaut man sich dann aber die geistigen Ergüsse der diversen amerikanischen Slayer-Fans so an, hätte ich mir die Erwähnung wohl auch verkniffen – was da an Sprüchen und Kommentaren abgelassen wird, zählt zum Haasträubendsten, was ich je gesehen habe und ist zugleich genau deswegen zum Brüllen komisch (wobei Tom Araya in den eingestreuten Interview-Schnipseln einen sympathisch-lustigen Eindruck macht und alles nicht so ernst zu nehmen scheint, wie manche immer meinen). Ach so, blendet man die deutschen Untertitel ein, eröffnet sich sogar NOCH eine Dimension an Spaß, hihi....Einen Clip zu „Bloodline“ und eine (allerdings eher weniger gelungene, weil kaum Bilder vorhanden sind) Photogallery gibt´s noch und so stehen unter dem Strich immerhin fast zweieinhalb Stunden Slayer und die Feststellung, daß ich die 23,--€ nicht bereut habe. Und die Hoffnung auf ein geiles neues Album, auf welchem die Riffs mal wieder Qualität haben und Tom Araya nicht nur nichtssagend herumbrüllt, gebe ich auch nicht auf. So.

Frank


SIX FEET UNDER
Bringer of Blood

Ich hab´s probiert. Ich hab´s wirklich probiert. Das Ergebnis jedoch bleibt dasselbe – bei aller Liebe zu den wirklich derben Sounds scheitere ich immer noch an diesem lächerlichen „Gesang“ oder was immer das sein soll. Keine Growls im Sinne der wirklich guten Bands vom Schlage Finntroll, Dimmu Borgir, Kalmah, Bodom, Ensiferum und wie sie alle heißen, sondern einfach nur fatal an musikalische Verbrechen vom Schlage Obituary und wie diese Pfeifen alle hießen erinnernd und somit völlig außen vor. Da hilft auch die gelungene Produktion nix.

Frank


DESTRUCTION
Metal Discharge

Und die hier sind auch nicht viel besser: Scheppernder, irgendwie klinisch klingender Sound, dazu die stets gleich (und gleich mies) klingende „Stimme“ von Schmier und jede Menge Langweiler. Wie schlecht Destruction aber wirklich sind, merkt man beim „Genuß“ der Bonus-CD und den Covern von Maiden („Killers“) und Metallica („Whiplash“). Der Rezensent schaltet mit Grauen den CD-Player ab.

Frank


THUNDERBOLT
Demons and Diamonds

Trotz des selten einfallslos-dämlichen Covers hab ich mir diese Scheibe hier mal näher zu Gemüte geführt und bin prompt auf ultra-fett produzierten Metal gestoßen, der dem Begriff HM genau so entspricht wie ich mir das vorstelle (und wie es von Bands wie Paragon ebenfalls praktiziert wird): Knallige Riffs, eine Rhythmus-Fraktion, die Druck macht und ein Sänger, der das Beste aus Dio, Dickinson und legendären US-Power Metal-Sängern Marke Lethal in sich vereint (noch dazu sehen die Typen aus, als wollten sie gleich Ärger machen, also auch hier lebt die Tradition guter alter Metal-Bands weiter). Einzig (und das ist das Hauptmanko) ein wirklich schneller Brecher fehlt den Jungs, um vollends für Furore zu sorgen („Baptized by fire“ beginnt zwar schnell, wird aber allerlei Tempowechseln ausgesetzt), so klingen die Mitdtempo-Stücke am Stück ein wenig ermüdend, auch wenn jedes für sich genommen absolut hochklassig ist. Den Namen sollten wir uns merken!

Frank


MYSTIC CIRCLE
Open the Gates of Hell

Derben Death-/Black-Metal knallen uns Mystic Circle entgegen und sie tun es wie eigentlich immer auf höherem Niveau als viele andere. Dabei setzt man auf überwiegend schnelle Songs und schiebt hie und da auch mal ein Intro oder Instrumental ein, was das Ganze ein wenig auflockert, auch wenn die Spielzeit von 35 Minuten recht kurz geraten ist. Einziger Ausfall: „Wings of death“ (hoffentlich hab ich mir den Titel richtig gemerkt...), hier biedert man sich mit Klavier, Frauenstimme und allem, was dazugehört, irgendwelchen Gothic-Discos an, in der Hoffnung, dort Gehör zu finden. Nix gegen solche Musik, nur wenn man durchgehend andere macht und dann ein einziges Stück so stilfremd daherkommt, kommt mir das schon ein wenig fragwürdig vor. Davon abgesehen aber eine gelungene Sache für alle, die es gerne ein wenig derber haben möchten (stimmt´s, Guido?).

Frank


RED AIM
Niagara

Bei manchen Scheiben könnte man annehmen, der Plattenvertrag sei über Beziehungen zustande gekommen. Dies ist so ein Fall.

Frank


YES
Yesyears (DVD)

Das Video hatte ich bereits, der Kauf der DVD-Ausgabe bei einem Preis von lediglich 11,99 € war keine Frage. Leider wurde die Doku lediglich vom Video überspielt ohne irgendwelche Extras anzufügen, dafür jedoch entschädigen 2 Stunden kurzweilige Interviews sowie Konzertausschnitte, die den Werdegang der Band nachzeichnen. Neben Schöngeist Jon Anderson, der seine Ideen konsequent durchgeboxt hat, kommen insbesondere Ur-Drummer Bill Bruford sowie Keyboard-Star Rick Wakeman extrem locker und „down to earth“ rüber, insbesondere Bruford´s von typisch trockenem britischen Humor durchsetzte Kommentare lassen erkennen, daß er die ganze Sache vielleicht nicht ganz so ernst gesehen hat wie eben Jon Anderson oder Steve Howe (Zitat eines seiner Kommentare: „Wir gingen ins Studio und keiner hatte eine Ahnung, wie der Song eigentlich aufhören sollte. Am allerwenigsten ich.“) Man wird Zeuge, wie die Band in den 70ern Superstar-Status erreichte und zugleich auch die ständigen Besetzungswechsel so lange an der Substanz nagten, bis Yes Ende der 70er auseinanderbrachen und erst mit dem Single-Hit „Owner of a lonely heart“ sowie veränderter Besetzung wieder auf sich aufmerksam machen konnte. Allerlei Konzert- und TV-Ausschnitte aus rund 25 Jahren komplettieren diese amüsante, witzige, kurzweilige und interessante Reise mit einer der außergewöhnlichsten Bands des Universums (Stand der Dinge war die „Union“-Tour Anfang der 90er), die mit „Close to the Edge“ oder „Heart of the Sunrise“ (just to name a few) Klassiker für die Ewigkeit geschrieben hat, die auch heute noch mit unheimlicher Wärme und Verspieltheit rüberkommen und stets gern gesehener Gast in meinem Player sind. So wie diese DVD hier.


Frank