Home


ARCH ENEMY
Wages of Sin

“Burning Bridges” war ein Knaller vor dem Herrn, aber als sie ihren Sänger rausgeschmissen hatten, hatte ich arge Bedenken, was die Zukunft von Arch Enemy angeht. Jetzt haben sie eine Frau aufgenommen und wenn es nicht ausdrücklich im Booklet vermerkt wäre, würde man nie drauf kommen, denn hier herrschen Death Growls vor, die man eigentlich nur Männern zutrauen sollte. Dies ist zugleich auch die Schwäche der größtenteils guten Songs (die Riffs und Melodien sowie die alles niedermachende Power der Gitarren sind wirklich erstklassig, nur ein paar mehr schnellere Sachen hätten´s ruhig sein dürfen), denn die Stimme ist ziemlich eintönig und eindimensional, anders als beim Vorgänger am Mikro herrscht keine Abwechslung und das macht es mir schwer, die CD an einem Stück anzuhören. Klar, sie wird überall als Killer angepriesen, aber hierzu fehlt der guten Angela denn doch noch ein bissel, wär´s nämlich ein Mann, der hier keifen würde, wär´s auch nix Besonderes, so aber macht jeder einen Aufstand....ne Bonus-CD gibt´s noch, die nicht weiter der Rede wert ist, hier mal was Altes neu aufgenommen, da mal ein Cover („Aces High“ ist gut, das „Starbreaker“-Cover von Priest ist genauso scheiße wie das Original) und dann noch 2 Sachen, die ich eh von der Digi von „Burning Bridges“ kannte. Wer unbedingt alles haben muß, was sich im Fahrwasser von In Flames so abspielt, kann beruhigt zuschlagen. Hätte ich mir das Teil vorher angehört, anstatt es zu bestellen, hätte ich jetzt 14 Euro mehr in der Tasche.

Frank


U.D.O.
Man and Machine

Und wieder was Neues von Udo Dirkschneider. „Holy“ fand ich klasse, da hatte es einige wirklich geile Songs drauf, leider reicht „MAM“ nicht an dieses kleine Meisterwerk heran; zu sehr midtempo-lastig ist mir das Ganze, zudem sind die Refrains irgendwie an den Haaren herbeigezogen und zünden kaum mal. Soundmäßig gibt es nichts zu meckern, nur die richtig schnellen Brecher vermisse ich und daher habe ich die Scheibe nach einem Probedurchgang auch beruhigt wieder zurück ins Regal gestellt und mir zuhause mal wieder „Restless and Wild“ angehört. Wie sagte Udo in einem Interview? Sie hätten sich überlegt, warum Accept auch heute noch so beliebt sind – hör einfach Deine neue CD und danach eine der alten Accept-Scheiben hintereinander und Du weißt, warum das so ist.

Frank


IMMORTAL
Sons of Northern Darkness

Yessss!!! Ein pechschwarzes Geschoss kommt da aus den Boxen, absolut genial! Ich fand „Damned in Black“ schon sehr gut, konnte aber aufgrund einiger Blast-Passagen sowie dem knurrenden „Gesang“ noch immer Punkte zum Meckern anführen, ersteres gibt es jetzt zum Glück noch weniger und letzteres hat sich positiv geändert. Und das Wichtigste: Hier höre ich Riffs, die so geil daherkommen, daß sie einem schier um die Ohren fliegen, Breaks, die genau an der richtigen Stelle sitzen und Midtempo-Parts wann immer sie nötig sind, um einen Song erhaben und majestätisch zu machen. Alleine der Titelsong vereinigt alles auf einmal, so einen geilen Speed-Rhythmus habe ich seit den glorreichen 80ern kaum mehr gehört, dazu die tödlichen (!) Riffs, ich für meinen Teil kann da nicht stillsitzen, absolut fantastisch. Oder „Tyrants“, welch Aggression verpackt in Midtempo und einem schönen ruhigen Mittelteil, dazu kommt die ultrafette Produktion, die glasklar Druck an allen Ecken und Enden macht und mit dem Opener „One by one“ (gerade wenn man meint, das Geholze sollte jetzt aufhören, tut es das wirklich und ein grandioses Riff knallt durch die Boxen, während die Band den Fuß vom Gas nimmt) oder dem genialen Rauswerfer „Beyond the North Waves“ Songs, die mir deutlich klar machen, weshalb ich das Ding nicht mehr aus meinem Player bekomme und alles andere momentan hinten anstehen muß. Hier liegt die Meßlatte echt verdammt hoch und einmal mehr fällt es mir sehr leicht festzustellen, daß ich solch eine CD hundertmal lieber höre als „die neue TruePowerEpicProgressiveSensation“ Nr. 497.

Frank


SEVEN WITCHES
Xiled to Infinity and one

Na, das ist doch schon mal gar nicht übel, was da aus dem Kopfhörer kommt! „Metal Tyrant“ eröffnet eine CD, die sich stilistisch wunderschön an alten Maiden oder Priest orientiert, mit Wade Black einen guten Sänger besitzt und knallig produziert wurde. Auch die nachfolgenden Tracks halten zumeist dieses ansprechende Niveau (oder übertreffen es, das vortrefflich-ballernde „Incubus“ sei hier beispielgebend genannt), und ich bin recht angetan von der Tatsache, daß es auch noch harten, aggressiven und doch melodischen Power Metal alter Schule gibt. Die Krux vieler solcher Bands kommt aber immer dann zum Tragen, wenn man sich als Vergleich einen alten Klassiker anhört bzw. einen solchen in Form eines Covers von der betreffenden Band gleich selbst zum Vergleich geboten bekommt: In diesem Falle haben SW zusammen mit Joe Comeau Grim Reapers geniales „See you in Hell“ vertont und bei allem Respekt und Wohlgefallen, was die eigenen Songs angeht, dann doch aufgezeigt, daß zu solchen Sahnestücken, die die Zeit überdauern, eben doch noch einiges fehlt. Das Cover ist aber klasse gemacht und ich werde gleich die guten alten Grim Reaper herauskramen und mal wieder hören. Insgesamt eine wirklich gute CD, wenn man heutige Maßstäbe anlegt – lange sprechen wird man von ihr, so wie von den meisten anderen heutzutage, aber nicht und dies sagt einiges über den momentanen Zustand der „Szene“ aus...

Frank


DARK MOOR
The Gates of Oblivion

Schönes Cover, gute Produktion, melodischer Power Metal, Fantasy-Stories, Sängerin. Nett. Aber wer braucht einen schwachbrüstigen Clon aus Rhapsody (ohne Orchester) und den viertausendfünfhundertdreiundsechzig Epic-Italienern heute noch? Ich nicht...

Frank


VHÄLDEMAR
Fight to the end

Auf was für Namen die Leute kommen, ts ts….hätte es Waldemar nicht auch getan? Hihi... äh ja, die Jungs kommen aus Spanien, haben ein Fantasy-Cover, wurden in den Studios gemastert, in welchen auch Dark Moor oder Domine schon *gäähhhnn* das ist soooo langweilig.... Also weg mit den ganzen Infos und rein mit der CD. Und man mag es kaum glauben, die Band hat sich im Gegensatz zu all den glattpolierten Konkurrenten ihre rauhe Seite behalten, das Zeug bollert wenigstens und der Gesang ist rauher - musikalisch werden eher Accept oder Priest als Rhapsody zitiert und das ist auch gut so, denn wenn man von den eher peinlichen Gamma Ray-Chören absieht, hat das hier 100% eher mit Metal zu tun als all die Epic-Schwulst-Keyboard-Vertreter zusammen. Und wenn sie dann mal ein wenig „klassisch-rasant“ beginnen wie bei „The Helmet of War“, knüppeln sie mit fetten Maiden-Riffs drauf herum und Sänger/Gitarrist Carlos Escudero brüllt und kreischt sich die Seele aus dem Leib. Mir gefällt´s wirklich und ich kann die CD mal wieder in die Reihe derer aufnehmen, die ich aufgrund ihrer Aufmachung und der damit verbundenen Erwartungshaltung nie im Laden angehört hätte. Solche Überraschungen machen Spaß!

Frank


RUNNING WILD
The Brotherhood

Au weia…. da habe ich noch an Seven Witches herumgemäkelt, von wegen gut, aber nicht wirklich grandios und dann höre ich das hier.... jesses, wie kann man heutzutage noch mit so einem Produkt auf den Markt kommen? Schwach produziert (der Gitarrensound ist miserabel und der Drumcomputer hat soviel mit Metal und dem von Mainman und Alleinunterhalten Rock´n´Rolf beschorenen R´n´R zu tun wie 273 Spuren und jahrelangem Feilschen an jeder Note) und mit langweiligen Songs versehen, hält man kaum bis zum Ende durch und ich verstehe absolut nicht, wie man so taub sein kann und diese Rohstoffverschwendung veröffentlichen kann, wenn man vor Jahren schon besseres (und besser produziertes) Material am Start hatte. Müll.

Frank


ANGEL DUST
Of human bondage

Da tut es richtig gut, wieder eine fette Produktion zu hören.... leider aber haben es die Jungs versäumt, die meisten Songs neben allerlei düsterem und schwerem Anstrich auch mit entsprechenden Melodien zu versorgen, die hängenbleiben würden. Klar, der eine oder andere Titel  („Inhuman“ z.B.) läßt aufhorchen, auch die Balladen sind gut, aber sonst? Im direkten Vergleich hat eine Band wie Chinchilla da viel mehr zu bieten, auch wenn sie nicht den Stellenwert von Angel Dust haben und wohl auch nie erreichen werden, was ich sehr schade finde. Wenn ich aber nur einen einzigen von euch da draußen vom Kauf von „OHB“ abraten und zu Chinchilla´s „The last Millenium“ bringen kann, dann hat es sich schon gelohnt...!

Frank


HYPOCRISY
Catch 22

Kritikers Liebling haben Hypocrisy auf ihren Shirts stehen, gell? Nachdem sich Guido die letzte Scheibe geholt hat und ich in Ruhe reinhören konnte, stellt sich mir allerdings die Frage, was dieses jämmerliche Gefasel vom „endgültigen Durchbruch“, das ich schon wieder in einem der Lügenblätter lesen mußte, bringen soll? Teils derber, teils etwas melodischerer Metal, gut produziert und mit Death Growls, dabei aber auf herausragendes Songmaterial verzichtend, sollen der Weisheit letzter Schluß sein? Oh ja, eine klare Stimme hört man manchmal auch, so what? Muß ich das haben, wenn ich In Flames haben kann? Oder Bodom? Oder Ensiferum? Nicht wirklich.

Frank


WINDIR
1184

Hat sich Gudio bestellt (habe mein Geld in dieser Bestellung für Arch Enemy ausgegeben), also konnte ich in Ruhe reinhören. Umgehauen hat mich die Mischung aus Black Metal und Keyboard-Gesäusel nicht, letzteres klingt zu sehr nach billigem Karstadt-Synthie und die Songs sind auch nicht das Gelbe vom Ei. Brauche ich auch nicht. Hoffe mal, Guido braucht es, hihi...

Frank


BLIND GUARDIAN
A Night at the Opera

Um die Fragen der vielen Mailschreiber mit dem heutigen neuesten Stand nochmals zu beantworten:

Wir haben auch nach der direkt an die Band gerichteten Review der Maxi und nochmaliger Mail an die privaten Adressen von Hansi und Magnus nichts mehr von den Jungs gehört.

Warum dies so ist, wissen wir nicht, und wir sind nach wie vor erstaunt darüber, daß man 16 Jahre privater Bekanntschaft von heute auf morgen einfach so einschlafen läßt. Keine Angst, wir sind uns der Verpflichtungen einer Band mit einem in Deutschland so massiven Bekanntheitsgrad sehr wohl bewußt, aber da wir noch Mitte letzten Jahres mit Hansi und Magnus gemailt haben und uns versprochen wurde, sobald es etwas zu hören gäbe, würden sie sich melden, finden wir es schade, daß nicht einmal mehr Zeit für einen Klick auf den „Antwort“-Button und einen Satz wie „Sorry, haben im Moment keine Zeit, melden uns“ o. ä. mehr gewesen ist, denn dies dauert wirklich nur Sekunden. Und daß keiner der Jungs seit Monaten mehr online gewesen ist, ist wohl auch nicht anzunehmen.

Aber auch diese zugegebenermaßen große Enttäuschung nach all den Jahren wirft uns nicht um, und so vergessen wir die Sache einfach und tun das, wozu wir hier sind: Wir besprechen die CD.

Daß die seligen „Tales.../Somewhere../Imaginations...“- Tage vorbei sind, war ja nach der letzten, von uns gegenüber der Band im persönlichem Gespräch als nicht zugänglich und sperrig kritisierten letzten Scheibe klar. Die Maxi führte den Weg fort, war aber meiner Meinung nach wieder einfacher zu hören und so war ich ohne Ende gespannt auf die CD. Der Opener „Precious Jerusalem“ ist gut, verspielt und voller Breaks, schöne Chöre, das nachfolgende „Battlefield“ ist klasse, tolle Melodien und abwechslungsreich, auch von der Stimmung her einfach positiver und nicht mehr so düster wie noch die Sachen von „Nightfall...“. Mit den beiden folgenden Songs kann ich nicht so viel anfangen, insbesondere „Sadly sings Destiny“ dudelt schrecklich vor sich hin, wäre wohl gerne von Dream Theater und kann sich aufgrund des schönen Refrains nicht ganz entscheiden, wohin die Reise gehen soll. Mir gehen die Gitarren auf die Nerven und die schrägen Melodien ebenfalls und ich bin jetzt schon sicher, daß dieser Song nicht mehr sonderlich oft bei mir laufen wird... Das nachfolgende „The Maiden and the Minstrel Knight“ ist wieder etwas ruhiger und zwar ganz gut, bleibt aber nicht unbedingt hängen; dies tut auch „Wait for an answer“ nicht, aber es gefällt mir trotzdem, weil es wie die meisten Songs eine positive und warme Stimmung verbreitet und das Zuhören nicht zur Qual macht, zudem passen die Chöre hier wie die Faust aufs Auge. Noch besser wird es mit „The Soulforger“, einem Ohrwurm erster Güte, bei welchem die ganzen Chöre, von denen man so manchesmal schier erschlagen wird, wie aus einem Guß kommen und den ganzen Song tragen, absolut genial! „Age of false innocence“ erinnert mich ein wenig an den einen oder anderen Song der „Imaginations...“ und gefällt mir ebenfalls sehr gut, auch wenn er ziemlich verspielt ist. „Punishment Divine“ knallt dann zum Abschluß nochmal richtig rein, endlich mal wieder ein schnellerer und etwas aggressiverer Song! Das lange „And then there was silence“ kennt man von der Maxi und das war´s dann auch schon, gell. Zusammenfassend kann ich sagen, daß mir die CD um einiges besser als „Nightfall“ gefällt, wenn ich mich auch mit der bombastischen und orchestralen Ausrichtung immer noch nicht anfreunden kann und Songs wie „Welcome to dying“ oder „Time what is time“ nachtrauere.... Abschließend noch ein Wort zum Sound: Dieses ständige Kokettieren mit 294 oder was weiß ich wievielen Aufnahmespuren finde ich lächerlich („200% für 200 Spuren“, so eine Überschrift bei den Pfeifen im RH, glaube ich) – sicher ist der Sound gut, aber andere Bands fahren knalligere und druckvollere Sounds auf und verbringen nur einen Bruchteil der Zeit im Studio, so sind Rhapsody (auch wenn man sie stilistisch nicht mit BG vergleichen kann) ebenso orchestral und klingen doch viel gewaltiger und letzten Endes metallischer und brauchen keine Jahre im Studio, um jede Note hundertmal zu überarbeiten. Mit Rockmusik oder gar Rebellion oder Spontanität hat das nichts mehr zu tun, allerdings muß man fairerweise sagen, daß dieser Weg bei den Gardinen vorgezeichnet war und sich die Band von Platte zu Platte immer weiter in diese Richtung begeben hat, einen Stilwechsel von heute auf morgen hat es nicht gegeben; zudem wissen wir aus Studiobesuchen, daß Musiker sehr wohl in der Lage sind, all das zu hören, was sie so reinpacken, wo der Normalhörer nur mit den Schultern zucken kann und ihre Songs zuerst mal nur für sich selbst und ihren künstlerischen Anspruch so lange vervollkommnen, bis sie selbst damit zufrieden sind. Und ob man das nun mag oder nicht (wir finden´s übertrieben), man sollte den Bands, also auch BG, dieses Recht zugestehen, so lange an ihrem Material zu arbeiten, wie sie es für nötig halten. Auch wenn darüber 16-jährige private Kontakte zerbrechen.

Frank