ALTER BRIDGE

AB Live

Ludwigsburg MHP Arena 20.06.23

 

An einem heißen Nachmittag ging es nach LB zu Alter Bridge und gleichzeitig zu einem Trip down Memory Lane…was waren wir damals in Sachen Mortal Sin auf der B35/B10 nach LB unterwegs, die MHP Arena gab es noch nicht, die wäre auch zu groß gewesen, aber in die RoFa, die es nicht mehr gibt…was haben wir da für geile Bands gesehen, ich frage mich immer noch, wie wir das damals gemacht haben, ich mit der Karre nach Unteröwisheim zu den anderen, dann alle in einem Auto zusammen nach LB, unter der Woche abends, spät nachts wieder zurück und am nächsten Tag ins Büro…in dem Alter ging das noch, heute nicht mehr, da hab ich den Tag danach freigenommen und schreibe nun diesen Bericht.

 

Mammoth WVH machten den Auftakt, also der Sohn von Eddie van Halen namens Wolfgang (daher das WVH, gell). Die Band spielt, na ja, sagen wir mal US-Rock, der immer dann besonders gut kam, wenn er ein wenig härter wurde, bei einem Song kam am Ende sogar ein Slayer-artiges Riff zum Vorschein (fragt mich nicht nach Songtiteln, ich kenne die Sachen der Band nicht), da hätte ich noch ne Weile länger zuhören können. Witzig war übrigens, daß die etwas dünne, höhere Stimme von WVH so gar nicht zu seinem Äußeren passen wollte (groß, massig, mit Vollbart). Unterm Strich recht kurzweilige 45 Minuten, die keinem weh getan haben, aber über die man sich auch nicht hätte ärgern müssen, hätte man sie verpaßt.

 

AB sind live eine Macht. Dieses Fazit kann ich gleich zu Beginn in den Raum stellen. Mit astreinem Sound, glasklar, differenziert und druckvoll, startete die Band mit „Silver Tongue“, einem Song vom neuen Album „Pawns & Kings“. Die Halle war mit schätzungweise 4.000 Leuten voll bis hinten, Teile der Sitzplätze waren leer, das sah dann eher so aus, als ob diese Abschnitte nicht in den Verkauf gegangen waren. Die Stimmung kochte dann insbesondere bei Klasse-Songs wie „Ghosts of Days gone by“ hoch und als das verschachtelte „Cry of Achilles“ ertönte, war ich positiv überrascht mit dem hatte ich nicht gerechnet. Die Band profitiert von den 4 Musikern, von denen jeder einzelne ein Könner seines Faches ist – die Rhythmus-Abteilung mit Scott Phillips (dr) und Brian Marshall (bs) steht wie eine Wand und liefert das Fundament zu den geilen Songs der Gruppe. Bemerkenswert ist, daß AB mit Myles Kennedy nicht nur einen der besten Sänger der Gegenwart und mit Mark Tremonti ein Tier an der Gitarre vorweisen können, sondern Kennedy zudem eine gigantische Lead-Gitarre spielt und Tremonti ein ebenso begnadeter Sänger ist, wie man eindrucksvoll auf der Bühne sehen konnte (wenn die beiden auf Hockern sitzen und Tremonti die akustische Gitarre rausholt, erreicht das beinahe Page/Plant-Dimensionen). Dazu das sympathische und bescheidene Auftreten und Monster-Songs wie „Blackbird“, eine von Kennedy ehrlich gefeierte Atmosphäre in der Halle und fertig waren geile 105 Minuten, die im von der Halle mitgesungenen Ohrwurm „Open your Eyes“ ihren Höhepunkt fanden, bevor „Rise today“ das Konzert beendete. Habe ich „Broken Wings“, das heftige „Metalingus“ oder „Addicted to Pain“ erwähnt? So könnte ich ewig weitermachen, es war richtig geil und ihr solltet Euch die Band unbedingt mal anschauen, da geht’s echt ab und hat viel Melodie, erstklassigen Gesang, fette Riffs, Sound und Songs zu bieten. War jetzt glaube ich das dritte oder vierte Mal, daß ich die Jungs live gesehen habe und es war jedes Mal ein Erlebnis.

 

Frank