KEN HENSLEY

24.08.1945 – 04.11.2020

 

Diese Nachricht kam aus dem Nichts. Ich schaute wie jeden Tag die Meldungen auf blabbermouth.com durch, scrollte ein wenig nach unten und dann traf es mich wie ein Schock. Ken Hensley gestorben…

 

Es war so um 1978 herum, ich hatte schon die eine oder andere Queen-LP gekauft und sah überall Werbung für die neue Scheibe von Uriah Heep „Fallen Angel“, die ich mir dann gekauft habe, weil ich auf der Suche nach härteren Sounds war. Die bot „FA“ eher nicht, aber es lag ein großformatiges Beiblatt in der LP, auf welchem alle Heep-LPs mit Cover und allen enthaltenen Songs in der Reihenfolge ihres Erscheinens abgebildet waren. Ich kaufte mir daraufhin die einzige Best of, die es damals gab und die dort aufgeführt wurde, mit dem genialen schwarzen Cover mit dem goldenen Strich und dort fand ich sie, die Klassiker, die mich seitdem begleitet haben, „July Morning“, The Wizard“, „Easy livin‘“, „Gypsy“ und startete von dort aus meine Reise ins Heep-Universum, kaufte mir alle LPs und durfte Songs wie „Wonderworld“, „The Easy Road“, „Dreams“, „Pilgrim“, „Return to Fantasy“, „A year or  a day“ und zig weitere entdecken, die Heep zu meiner bis heute absoluten Lieblingsband gemacht haben. Ich war über 15 Jahre Mitglied im deutschen Fanclub und bin zu Treffen gefahren, wo ich Gleichgesinnte treffen und in unendlich vielen Erinnerungsstücken lesen und mir diese anschauen konnte.

 

Fast alle der genannten Klassiker stammen aus der Feder von Ken Hensley. Sein Songwriting bestimmte den Sound der Band, seine mehrstimmigen Chöre hoben die von David Byron so unnachahmlich gesungenen Songs in die Unsterblichkeit. Seine warmen Hammond-Klänge machten sie fett und die von ihm gespielten Akustik-Gitarren verträumt und melancholisch.

 

Nach Heep machte er bei anderen Bands mit (Blackfoot, W.A.S.P., Cinderella) und nach einer längeren Pause mit seiner eigenen Band Live Fire wieder selbst Musik.

 

Jetzt ist er gestorben, mit 75 friedlich im Kreis seiner Familie in seinem langjährigen Wohnort in Spanien.

 

Ich hab mir am gleichen Abend viele Songs von Heep und seinen Solo-Werken angehört und die eine oder andere Träne verdrückt. 4 von 5 Leuten der klassischen und erfolgreichsten Heep-Besetzung leben nicht mehr, Gary Thain und David Byron sind lange verstorben, Lee Kerslake ist vor wenigen Wochen von uns gegangen und jetzt Ken Hensley. Nur noch Mick Box ist übrig, der die Flagge von Heep weiter hoch hält, auch wenn mir die neueren Sachen alle nicht mehr sonderlich gefallen.

 

Danke für Deine Songs und Melodien, die ich seit über 40 Jahren ins Herz geschlossen habe und die mir in schweren und fröhlichen Zeiten geholfen haben. Ich bin sehr traurig und werde viele von Deinen unsterblichen Songs in nächster Zeit hören.

 

RIP Ken.

 

Frank